Der Maler Hubert Globisch kannte das Land Brandenburg so genau wie die polnische Oderseite, wo er im oberschlesischen Neustadt (heute Prudnik, Landkreis Opole) fünf ihn prägende Kindheitsjahre verbrachte, und wohin ihn spätere Reisen auch immer wieder führen sollten. Die deutsch-polnische Monographienähert sich dem Leben und Werk von Hubert Globisch auf sehr komplexe Weise. Die inhaltliche und formale Beziehung von Bild, Poem, Essay und Information ist dem Lauf der Flüsse, der an- und abschwellenden Vielgestalt, verpflichtet. Die Autoren suggerieren und philosophieren, sie reflektieren, analysieren und sie inventarisieren auch. Sie sprechen von der Oder, von ihrem Fließen, Rinnen und Strömen, von der Oder als Lebewesen, das Orientierung wie Verführung sein kann, das zu Kompromissen bereit ist, solange die Menschen das Maß des Lebens wahren. Sie sprechen auch von der Kindheit am Fluss, vom Geprägtwerden und Zurückfinden, von Erinnerung und Vergessen, wobei das Alter seine eigenen Fragen stellt. Natürlich geht es in den Texten um die Flut um dieses Aufbegehren der Natur als weltliche Katastrophe wie als apokalyptische Botschaft. Im Zentrum des Buches steht die umfangreichste Werkreihe des Malers, die er der Oderflut des Jahres 1997 gewidmet hat.