Die Welt in "Simeliberg" ist gezeichnet von Gegensätzen: da die scheinbare Normalität der Oberwelt, dort die dunklen Machenschaften im sumpfigen Loch. Droben die Menschen Weiss und Wyss, drunten der Bauer Schwarz. Dazwischen der Grenzgänger Griese, der je länger, desto stärker zwischen alle Fronten und in die Mühlen der Behörden gerät. In einer so kargen wie liebevollen Sprache erzählt Michael Fehr von einem rätselhaften Kriminalfall. Er evoziert eine Geschichte von existenzieller Wucht um Themen wie Ideologie und Verwirrung, Vereinsamung und Geborgenheit. Bis ins Feinste der Worte inszeniert der Autor ein poetisch-musikalisches Gesamtwerk. Mit einem Auszug aus "Simeliberg" gewann Michael Fehr 2014 an den Tagen der deutschsprachigen Literatur in Klagenfurt den Kelag-Preis sowie den Federwelt-Preis der Automatischen Literaturkritik. Dem Buch liegt ein Download-Code für das gleichnamige Hörspiel des Bayerischen Rundfunks bei in Regie von Kai Grehn.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Vor allem für den akustischen Sinn ist dieses Bundle aus Buch und Hörspiel ein Genuss, hält Rezensent Florian Welle zu Michael Fehrs "Simeliberg" fest, das beim Verlag "Der gesunde Menschenversand" erschienen ist, der sich auf Spoken Word konzentriert. Die Geschichte geht auf die Gebrüder Grimm und ihre Geschichte von zwei sehr unterschiedlichen Brüdern zurück und spielt in einer unheimlichen Schweizer Berglandschaft, verrät Welle. Bäuerlicher Stoizismus trifft auf Esoterik, und das in einem wunderbar onomatopoeischen Zugriff auf das Schweizerdeutsche, der Schuhe im Schlamm "pflotschen" lässt und Jauchegruben als "Beschüttloch" bezeichnet. Auch in der Adaption von Kai Grehn gelungen, klangkünstlerisch und musikalisch besonders, so dass "die abgründige Geschichte ihren ganz eigenen Rhythmus" bekommt, freut sich der überzeugte Kritiker abschließend.
© Perlentaucher Medien GmbH
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