Jochen Kaiser analysiert die emotionale Ebene von Singenden, während sie mit anderen gemeinsam singen. Die gesungenen Lieder werden ebenso wie die Singenden durch die hymnologische Analyse, durch Interviews, teilnehmende Beobachtung und Videos in den interdisziplinären Untersuchungsprozess dieser Studie einbezogen. Die Atmosphäre des Singens ist geprägt von begeisterten Singenden, die ein starkes Gemeinschaftserlebnis haben. Die Singenden werden zu einem kollektiven Individuum, sodass sich individuelle Aspekte wie Sozialisation, Lebenssituation und Stimmung für diese Augenblicke auflösen. Das konkrete Singen und die Art der singenden Ausführung bestimmen das Erleben, manchmal fröhlich und körperlich-rhythmisch aktiv, manchmal beruhigend und überwältigt von den Klängen. Singen, so das Ergebnis, ist trotz unverfügbarer Anteile, ästhetische Kommunikation.
"... Insgesamt ist diese Monographie mit ihrem innovativen, interdisziplinären Forschungsansatz eine durchaus begrüßenswerte Neuerscheinung, ein qualitätvolles Studienbuch und eine Fundgrube von Wissen - sie weitet den Blick auch über denkirchenmusikalischen Horizont hinaus." (Stefan Küchler, in: Musik & Kirche, Heft 1, Januar-Februar 2018)