Ein Reisebericht voller Geschichten. Eine Hymne aufs Gelobte Land und ein analytischer Blick auf die Widersprüche im Nahen Osten: Literatur, die uns Fremdes eindringlich nahebringt.Als Marie und Rupert ihren Freunden sagen, daß sie für ein paar Wochen nach Israel reisen werden, reagieren die höchst unterschiedlich: Mit guten Wünschen, neidisch, manche auch bestürzt. Wie kann man in eine Krisenregion fahren, in der Attentate und Vergeltungsaktionen derart den Alltag bestimmen? Auf der Reise aber geht es darum, nicht vorschnelle Antworten zu geben, sondern genau hinzuschauen. Die Welt jenseits aller Vorurteile und allen scheinbaren Wissens über ein Entweder-Oder neu zu buchstabieren - ist das möglich? Erst einmal durch die Begegnung mit Menschen, mit Zvi und Mascha Vogel etwa, die seit fünfzig Jahren in Israel leben - vielleicht aber noch immer auch im galizischen Drohobyz. Und immer wieder spricht Marie mit Moshe Bibermann, der sich keinen Illusionen über die Schwierigkeit der Lage hingibt und dennoch ein fröhlicher Mensch ist. Oder deshalb? Am Center für German Studies in Beer Sheva, wo Marie Vorträge hält, trifft sie Amal, die israelische Palästinenserin, sie schließt Bekanntschaft mit Beduinen und mit einem Taxifahrer, der sie in die Westbank bringt, und sie erlebt am eigenen Leib, was halblegale Grenzübertritte bedeuten. Sabine Peters entfaltet ein Panorama menschlicher Verhaltensweisen, in denen das Eigene sich im fremden spiegelt - und erkennt.
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Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Michael Braun ist glücklich beunruhigt nach der Lektüre von Sabine Peters Reisechronik aus Israel. Sämtliche Vorurteile über den israelisch-palästinensischen Konflikt hat ihm die Autorin mit ihren unorthodoxen Aufzeichnungen abgenommen. Die Stimmen von Peters Reisebekanntschaften hören sich in Brauns Ohren zwar nach wie vor verbittert an. Die Ängste der keine Grenzen respektierenden Reisenden erscheinen ihm in ihrer Atemlosigkeit wohl echt, auch, weil ihre Erzählweise die Unsicherheit des Weges widerspiegelt, wie Braun erklärt. Allein, das alles hat einen durchaus klärenden Effekt. Derart, dass Braun bei aller Unausgewogenheit und Subjektivität des Textes ein von der Autorin inszeniertes System der Entkrampfung am Werk vermutet.
© Perlentaucher Medien GmbH
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