Wandelnde Tote und wütende Teufel? In der Schweiz der Frühen Neuzeit war dieExistenz von Geistern unbestritten. Sie unterlagen jedoch im 16. Jahrhundert einergrundlegenden Umdeutung durch die reformierte Obrigkeit.Im Spätmittelalter galten Gespenster mehrheitlich als unruhige Seelen, die im Fegefeuergefangen waren und der Hilfe der Lebenden bedurften. Reformierte Theologensahen in ihnen Teufelsgespenster, welche die Menschen in Versuchung führten oderfür ihre Sünden bestraften. Jegliche Interaktion mit diesen Wesen war strikt untersagt.In der Glaubenspraxis der Bevölkerung stellte sich der Geisterglaube jedochals vielfältiges Phänomen dar, welches nicht selten vom reformierten Dogma abwichund bis ins 18. Jahrhundert juristische und soziale Folgen nach sich zog. EvelineSzarka widmet sich diesem Spannungsverhältnis auf der Grundlage einer breitenQuellenbasis.