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1. Die Sinngedichte an den Leser Wer wird nicht einen Klopstock loben? Doch wird ihn jeder lesen? Nein. Wir wollen weniger erhoben, Und fleißiger gelesen sein. 2. Ebendieselben Wir möchten gern dem Kritikus gefallen: Nur nicht dem Kritikus vor allen. Warum? Dem Kritikus vor allen Wird auch kein Sinngedicht gefallen. 3. Auf den neuern Teil dieser Sinngedichte Ins zweimal neunte Jahr, mit stummer Ungeduld, Bewahrt', auf Besserung, sie mein verschwiegnes Pult. Was sie nun besser sind, das läßt sich leicht ermessen: Mein Pult bewahrte sie; ich hatte sie vergessen.

Produktbeschreibung
1. Die Sinngedichte an den Leser Wer wird nicht einen Klopstock loben? Doch wird ihn jeder lesen? Nein. Wir wollen weniger erhoben, Und fleißiger gelesen sein. 2. Ebendieselben Wir möchten gern dem Kritikus gefallen: Nur nicht dem Kritikus vor allen. Warum? Dem Kritikus vor allen Wird auch kein Sinngedicht gefallen. 3. Auf den neuern Teil dieser Sinngedichte Ins zweimal neunte Jahr, mit stummer Ungeduld, Bewahrt', auf Besserung, sie mein verschwiegnes Pult. Was sie nun besser sind, das läßt sich leicht ermessen: Mein Pult bewahrte sie; ich hatte sie vergessen.
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Autorenporträt
Abraham Gotthelf Kästner (* 27. September 1719 in Leipzig; ¿ 20. Juni 1800 in Göttingen) war ein deutscher Mathematiker und Epigrammdichter. Er war der Sohn des Juraprofessors Abraham Kästner. 1756 heiratete er nach 12-jähriger Verlobung Johanna Rosina Baumann.[1] Am 4. März 1758 starb seine Ehefrau an einer Lungenkrankheit. Später heiratete Kästner die Witwe eines französischen Offiziers. Ob aus dieser Verbindung eine Tochter entstammt, ist fraglich.