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Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 04.07.1996

Affenkind aus dem Zoo Hauptfigur eines Buches

sha. Das rotbehaarte Orang-Utan-Kind, das gestern im Zoo hinter der Glaswand schelmisch mit seinem Publikum kokettierte, war bis zum vergangenen Jahr ein Medienstar in der Schweiz. Jetzt ist es auch die Hauptfigur eines Kinderbuches: "Sirih, kleine Schwester. Affenkinder finden ein Zuhause" heißt die ungewöhnliche Geschichte, die gerade im Sauerländer Verlag erschienen ist. Bei der Buchvorstellung im Menschenaffenhaus sagte Kulturdezernentin Linda Reisch (SPD), sie habe "ungeheuer viel Spaß" mit dem Werk gehabt, das auf spielerische Art Kenntnisse vermittle. Ihr Lob galt damit Zoodirektor Christian Schmidt und seiner Frau Annemarie, die als Autoren der Geschichte neben Sirih die Hauptfiguren darin sind.

Mit dem Orang-Utan-Kind, das der Zoodirektor im vergangenen Herbst nach Frankfurt geholt hat, hatte die Journalistin Annemarie Schmidt 1993 die strapaziöse Rolle einer Ziehmutter für Affenkinder schon zum dreizehnten Mal übernommen. Sirihs artgleiche Pflegemutter war damals im Züricher Zoo vergiftet worden. Mit ihrem Bericht will Frau Schmidt vor allem Kindern die Erfahrungen einer menschlichen Affenmutter, aber auch das Schicksal der vom Aussterben bedrohten Menschenaffen verständlich machen. Damit sei ihr, freute sich Verleger Hans Christof Sauerländer, eine "sehr subtile Kombination aus Sachbuch und Geschichte" gelungen. Das Vorwort des Buches hat die berühmte Schimpansenforscherin Jane Goodall geschrieben.

Annemarie und Christian R. Schmidt, "Sirih, kleine Schwester", Sauerländer Verlag, 136 Seiten, 29,80 Mark

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