In Angola ist Bioethik nicht in den Lehrplänen der medizinischen Ausbildung enthalten, was eine Lücke darstellt, die es zu schließen gilt. Ziel dieser Arbeit war es, festzustellen, wie Medizinstudenten Bioethik durch das im Unterricht vermittelte Wissen verstehen. Es wurde eine Umfrage unter Medizinstudenten zweier unterschiedlicher Paradigmen (Krankenhaus- und Gemeindemedizin) durchgeführt. Bei mehr als 50 % der Fragen zu ethischen Dilemmas (Abtreibung, Euthanasie, Bluttransfusion, Zuweisung knapper Gesundheitsressourcen) wurden falsche und widersprüchliche Antworten gegeben, die sich auf eine religiös begründete Moral (katholische Kirche) stützen, was zu der Schlussfolgerung führt, dass das Fehlen didaktisch-pädagogischer Strategien für die Aufnahme dieses Themas in die medizinische Ausbildung in Angola ein kritischer Faktor sein könnte, dem die akademischen Behörden Beachtung schenken müssen. Zu diesem Zweck wird vorgeschlagen, die Bioethik auf der Grundlage des UNESCO-Kerncurriculums als Querschnittsaufgabe in die gesamte Laufbahn aufzunehmen. Allen Lesern, die ihre Kenntnisse im Bereich der auf das Leben angewandten Ethik auf der Grundlage des politischen, kulturellen und epidemiologischen Kontextes Angolas vertiefen möchten, wird die Anschaffung des Werkes dringend empfohlen.