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Sizilien ist seit Jahrhunderten Schauplatz turbulenter Geschichte und Ziel der Sehnsucht. Odysseus hat dort den zermalmenden Strudel durchschifft, D. H. Lawrence pries das Mysterium der Nacktheit, Lampedusa verliebte sich am Strand in eine Meerjungfrau; arabische Fürsten ließen paradiesische Gärten anlegen, und Dichter besangen sie; Goethe fiel der Schmutz in den Straßen der Hauptstadt auf; Herakles schlemmte im Theater von Syrakus, Ernst Jünger in Fischtrattorien; hier wurde das Eis erfunden; und - was wäre Sizilien ohne die Oper! Die Kehrseite: Banditen und Mafia, die Schwefelminen,…mehr

Produktbeschreibung
Sizilien ist seit Jahrhunderten Schauplatz turbulenter Geschichte und Ziel der Sehnsucht. Odysseus hat dort den zermalmenden Strudel durchschifft, D. H. Lawrence pries das Mysterium der Nacktheit, Lampedusa verliebte sich am Strand in eine Meerjungfrau; arabische Fürsten ließen paradiesische Gärten anlegen, und Dichter besangen sie; Goethe fiel der Schmutz in den Straßen der Hauptstadt auf; Herakles schlemmte im Theater von Syrakus, Ernst Jünger in Fischtrattorien; hier wurde das Eis erfunden; und - was wäre Sizilien ohne die Oper! Die Kehrseite: Banditen und Mafia, die Schwefelminen, Gastarbeiter und ihre Entfremdung von der Heimat, die Kargheit des bukolischen Lebens - Seume, Maupassant, Pirandello und andere schreiben darüber. Und dann diese grandiose Natur: Der Ätna fasziniert Reisende seit der Antike; das Meer, die Lebensgrundlage, barg immer auch Gefahr.
Autoren aus zwei Jahrtausenden kommen zu Wort.
Autorenporträt
Peter Peter leitet seit dem Studium fast weltweit Studienreisen. Weitere Veröffentlichungen: Kunstgeschichtliche Reiseführer zu Venedig, Wien, Umbrien, Ligurien etc., kulinarische Guides über die Cucina Siciliana, die Trattorien der Toskana, des Gardasees und die Gasthöfe Südtirols. Travel-Artikel für Magazine wie "Madame" oder "Elle".
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 12.06.1997

Europa

"Sizilien - Literarische Entdeckungen im Land, wo der Teufel sein Weib nahm" von Peter Peter. Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 1997. 219 Seiten mit zahlreichen Schwarzweißabbildungen. Gebunden, 34 Mark. ISBN 3-608-91772-1.

Das Buch lädt ein zu einer literarischen Reise durch Sizilien und zur Entdeckung von in Deutschland wenig bekannten Autoren. Mit hundert geliehenen Zungen wirbt der Verfasser für Italiens größte Insel, die mit Luigi Pirandello und Salvatore Quasimodo immerhin zwei Literaturnobelpreisträger hervorbrachte. Es waren Sizilianer, die als erste in Europa um das Jahr 1080 auf Papier schrieben, und Sizilien war einst "nicht nur das reichste, sondern auch das modernste Land Europas und eine Keimzelle der italienischen Kultur", wie wir hier erfahren. Neben den bekannten Topoi Ätna, Taormina, Mafia finden sich auch alternative Themen, etwa die vergessene arabische Poesie, die Hölle der Schwefelbergleute sowie Siziliens Affinität zu den beiden großen Brüdern, Schlaf und Tod. Die Zitate wurden so ausgewählt, daß sie Lesehunger mehr wecken als stillen. Nur die jedes Kapitel abschließenden Touren-Vorschläge wirken etwas bemüht, schließlich sind Hochsicherheitsgefängnisse oder Großstadt-Slums keine Touristenziele, und auch die inzwischen verfallenen Schwefelminen dürften, wie der Verfasser anmerkt, nur für den Montanfachmann oder den neorealistischen Melancholiker ein lohnendes Reiseziel sein. Zahllos und sehenswert sind dagegen die Schauplätze der Literatur, von der Quelle Arethusa in der Altstadt von Syrakus bis zu Acitrezza, Kulisse für Giovanni Vergas Romanerfolg die "Malavoglia" und dessen nicht minder berühmte Verfilmung "Die Erde bebt" durch Luchino Visconti. (Pa.)

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