Der Navajo Cop Frank Begay wird vom FBI angefordert um bei der Aufklärung einer bizarren Mordserie zu helfen. In der Wildnis Montanas wurden bisher 3 skalpierte Männer gefunden, was den Bezug zur indigenen Community nahe legt, der Navajo Ermittler, der auch ein hervorragender Fährtensucher ist, wird
heran gezogen, weil er als Navajo keinerlei verwandtschaftliche Beziehungen zu den Lakota hat.…mehrDer Navajo Cop Frank Begay wird vom FBI angefordert um bei der Aufklärung einer bizarren Mordserie zu helfen. In der Wildnis Montanas wurden bisher 3 skalpierte Männer gefunden, was den Bezug zur indigenen Community nahe legt, der Navajo Ermittler, der auch ein hervorragender Fährtensucher ist, wird heran gezogen, weil er als Navajo keinerlei verwandtschaftliche Beziehungen zu den Lakota hat. Der Fall erweist sich schnell als recht komplex, denn er es gibt Bezüge zu alten Landansprüchen der Indianer und auch viele politische Aspekte, die bis in die Zeit der 70ger Jahre zurück reichen, als es am Wounded Knee in der Pine Ridge Reservation zum Aufstand kam. Doch auch Naturschützer, die sich für aus dem Nationalpark abgewanderte Bisons einsetzten, die man zum Abschuß frei gegeben hat, könnten eine Rolle spielen. Frank Begay und die FBI Agentin Kaufman beginnen mit ihren Ermittlungen.
Als Fan von Tony Hillermann war ich natürlich neugierig auf die Ethno Krimis von Ulrich Wißmann doch sein erster Frank Begay Krimi hat bei mir doch etwas zwiespältige Gefühle hinterlassen. Keine Frage, der Autor hat ein profundes Wissen über die indianische Kultur, die Lebensweise der indigenen Bevölkerung, ihren Glauben und ihre Rituale und auch über ihre heutige Situation in den USA und die schwierige politische Lage im letzten Jahrhundert und es ist ganz klar wo seine Sympathien liegen. Ich interessiere mich selbst für diese Problematik und habe hier auch einiges Neues erfahren, allerdings wurde mir das Wissen dazu zu oft wie eine faktenreiche Abhandlung präsentiert und nicht wie ein spannender Krimi. Die eigentliche Krimihandlung bleibt eher blass und im Hintergrund und es kommt nur wenig Spannung auf. Zudem erscheinen auch die Figuren etwas konturlos und es gelingt dem Autor nicht, dass man als Leser eine Beziehung zu den Charakteren aufbauen kann. Auch der Aspekt rund um die Büffel ist sehr aufschlußreich und zeigt den Konflikt zwischen Naturschützern und Jägern, aber insgesamt sind das alles ein wenig zuviel Fakten und Themen bei nur knapp 200 Seiten, da bleibt der Krimifall zwangsläufig auf der Strecke. Einem 2. Band werde ich noch eine Chance geben, dann werden wir sehen.
FaziT: der Autor glänzt mit viel umfangreichem Wissen zur indianischen Kultur und Lebensweise, das auch durchaus interessant ist, aber ein guter Geschichtenerzähler ist er leider nicht, denn der Krimifall bleibt äußerst spannungsarm und farblos. Vielleicht wären Sachbücher für den Autor die bessere Wahl. Weil mich das Thema sehr interessiert, hat mir das Buch trotzdem gefallen, aber als Krimi kann man das Buch nicht wirklich empfehlen.