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Entgegen der Annahme, die Sklaverei sei dem Kapitalismus gegenüber rückständig gewesen und habe Innovationen blockiert, stellt die Historikerin Caitlin Rosenthal klar, dass die Brutalität der Sklavenhalter mit den auf Zahlen basierten Managementmethoden des entstehenden Kapitalismus überaus kompatibel sein konnte. Im Zuge der umfassenden Aufarbeitung unserer kolonialen Moderne rekonstruiert sie in

Produktbeschreibung
Entgegen der Annahme, die Sklaverei sei dem Kapitalismus gegenüber rückständig gewesen und habe Innovationen blockiert, stellt die Historikerin Caitlin Rosenthal klar, dass die Brutalität der Sklavenhalter mit den auf Zahlen basierten Managementmethoden des entstehenden Kapitalismus überaus kompatibel sein konnte. Im Zuge der umfassenden Aufarbeitung unserer kolonialen Moderne rekonstruiert sie in
Autorenporträt
Caitlin Rosenthal ist Historikerin an der University of California, Berkeley. Sie war für das Beratungsunternehmen McKinsey & Company tätig, bevor sie an der Harvard University promovierte. Der Schwerpunkt ihrer Forschung ist Unternehmensgeschichte des 18. und 19. Jahrhunderts. Ihr Debütwerk Accounting for History wurde mehrfach ausgezeichnet. Jörg Theis , 1967 in Neunkirchen/Saar geboren, studierte Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, Amerikanistik und Philosophie in Saarbrücken, wo er mit einer Arbeit zu Marcel Proust und Robert Musil promovierte. Er arbeitete viele Jahre für die Botschaft Nigerias und lebt in Berlin.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension

Ein neue Perspektive auf die Sklaverei als ökonomisches System gewinnt Rezensent Wolfgang Schneider mit dieser Untersuchung der amerikanischen Wirtschaftshistorikerin Caitlin Rosenthal. Sie sieht in der Plantagenwirtschaft nicht ein archaisches System, sondern einen Vorläufer des modernen Management. Während etwa die Besitzer der karibischen Plantagen auf ihren englischen Landsitzen residierten, organisierten die Verwalter in den Kolonien die Arbeit nach betriebswirtschaftlicher Effizienz, lernt Schneider: Systematische Buchführung, Kalkulation von Nutzungsdauer und Wertminderung, die "Abschreibung von Produktionsmitteln", all das wurde auf den Plantagen eingeübt. Schneider betont, dass Rosenthal keinen direkten kausalen Nexus zwischen Sklaverei und Kapitalismus herstellt, macht aber deutlich, dass die Systeme kein Gegensatz sind.

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