Der TCS ist ein standardisiertes Bewertungsinstrument, das aus der Forschung der Kognitionswissenschaften stammt. Es basiert auf der Skripttheorie. Diese Theorie wird als Wissensarchitekturen definiert, die an bestimmte Handlungen angepasst sind. Zu Beginn der klinischen Ausbildung verfügen die Lernenden nur über theoretische Konzepte des Fachgebiets und die Verbindungen zwischen diesen sind wenig kohärent. Im Anschluss an ihre Konfrontation mit Patienten reorganisieren sie ihr Wissen, um ihre klinischen Aufgaben zu erfüllen. Während ihrer gesamten beruflichen Laufbahn würde das Wissensnetz ständig neu konfiguriert und durch jede neue Situation verbessert werden, wenn die praktische Erfahrung zunimmt. Nach dieser Theorie basiert der hypothetisch-deduktive Ansatz des klinischen Denkens auf zahlreichen Mikrobeurteilungen. Er zeichnet sich in jeder klinischen Situation durch die Suche, Auswahl und Überprüfung geeigneter Skripte aus, um die mit der Situation verbundenen Hypothesen iterativ zu verifizieren oder zu verwerfen, indem sie mit den gesammelten Daten verglichen werden. Kurz gesagt: Je erfahrener der Praktiker ist, desto mehr Skripte hat er zusammengestellt und desto reicher und organisierter sind diese Skripte.