'Bei Dieter Zwickys ›Privatflughafengedicht‹ Slugo hat man es, unter anderem, mit einem strikt eingezäunten Gelände zu tun, ausgestattet mit allem Nötigen, das die hierorts gepflegte Aviatik ermöglicht. Ein kochtüchtiger Ich-Erzähler und seine Frau Judith, ihres Zeichens Moorbotanikerin, bilden die Achse des Geschehens, flankiert vom näselnden Sohn Geoffrey, zwei ehemaligen Stewards, dem schleckmäuligen Bauer Robert samt dessen verschollenem Bruder Jean und etlichem übrigem Personal. So weit, so übersichtlich. Doch aufgepasst! Dieser Flughafen wird privat betrieben, will sagen: Da wuchert ein Einziger mit einem ansehnlichen Pfund Eigentum, das die ganze Welt umspannt. Im Nu gelangt man nach Sète, Nordirland, Jakarta oder ins Rheinland, aber auch das ominöse Wirken der Spinnen und Entenflöhe erfährt gebührende Beachtung. Im Grunde genommen wird vor allem der mikro- und makrokosmische Wildwuchs der Sprache erkundet, und zu solchem Behuf dient dem Autor eine überschwängliche Ausdrucks- und Gestaltungskraft. Handlungsreisende mögen vor diesen verbalen Turbulenzen verzagen und alle Hoffnung fahrenlassen. Abenteuerlich disponierte Leser werden sich dem verwegenen Flugkünstler gerne anvertrauen und seinen Kapriolen und Volten Satz für Satz ein unvergleichliches Vergnügen abgewinnen.' Werner Morlang