Feuilletonistisches Geschehen findet nicht mehr ausschließlich in denKultur-Ressorts der überregional erscheinenden Zeitungen, im TVoder im Rundfunk statt. Eine kaum zu überblickende Anzahl vonAkteur_innen, (Semi-)Professionellen und Amateur_innen diskutierenetwa - über die verschiedenen Social Media-Plattformen hinweg - dieVerleihung des Literaturnobelpreises an Peter Handke, rezensieren Neuerscheinungenund kritisieren die Lesungen der Tage der deutschsprachigenLiteratur in Klagenfurt zeitsynchron auf Twitter. Die klassischenFeuilleton-Debatten werden also mittlerweile über die Grenzen derZeitungsressorts und Rundfunkformate hinweg in die Feeds von SocialMedia getragen, so dass diejenigen, die einen entsprechenden Diskursverfolgen wollen, transmedial lesen, hören und zuschauen müssen.Feuilletonistische Kommunikation entwirft sich mithin, so die These desBandes, als dynamische, sich fortwährend aktualisierende und transmedialangelegte Textur, die die klassische Printzeitung und die etabliertenRundfunk-Angebote genauso miteinbezieht wie die verschiedenartigenBeiträge, die zu einzelnen Themen von mehr oder weniger professionellenAkteur:innen vor allem digital eingespeist werden. Den dabeientstehenden Beiträgen, die sich zu je eigenen Medienkonzeptionenverweben, ist dabei gemeinsam, dass sie schnell konsumierbar, volatilund transitorisch sind, dass sie in großer Anzahl und mit hoher Frequenzproduziert werden und auf unterschiedliche Art und Weise ander Herstellung von Gegenwart beteiligt sind - sie sind Small Critics.