Heidi lives an unconventional lifestyle with her mentally disabled mother and their doting neighbor, Bernadette. A mysterious word in her mother's vocabulary leads Heidi on a cross-country journey in search of the secrets of her past.
HEIDI IS ON A QUEST She doesn't know when her birthday is or who her father is. In fact, everything about Heidi and her mentally disabled mother's past is a mystery. When a strange word in her mother's vocabulary begins to haunt her, Heidi sets out on a cross-country journey in search of the secrets of her past. Far away from home, pieces of her puzzling history come together. But it isn't until she learns to accept not knowing that Heidi truly arrives.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
HEIDI IS ON A QUEST She doesn't know when her birthday is or who her father is. In fact, everything about Heidi and her mentally disabled mother's past is a mystery. When a strange word in her mother's vocabulary begins to haunt her, Heidi sets out on a cross-country journey in search of the secrets of her past. Far away from home, pieces of her puzzling history come together. But it isn't until she learns to accept not knowing that Heidi truly arrives.
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Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 10.12.2010Süddeutsche Zeitung Junge Bibliothek Band 11
Soof
bedeutet Liebe
„So B. It“
von Sarah Weeks
Heidis Mutter ist anders als gewöhnliche Mütter: Wie bei einer kaputten Maschine laufen in ihrem Kopf nicht alle Rädchen rund. Heidis Mutter kann sich nicht merken, wie man Schuhe zubindet, und sie kennt nur 23 Wörter. Eines davon ist „Soof“, und Heidi wüsste nur zu gern, was dieses rätselhafte Wort bedeutet.
In Heidis Kopf wiederum ist alles bestens in Ordnung, und ihr Alltag erscheint ihr ziemlich normal: Umgeben von der geistig behinderten Mutter, die sich selbst „So B. It“ nennt, und der fürsorglichen Nachbarin Bernadette, die sich allerdings krankhaft ängstlich nie aus dem Haus traut, führt die Zwölfjährige ein erstaunlich behütetes Leben. Doch die amerikanische Autorin Sarah Weeks, deren Roman „So B. It“ 2006 für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert war, belässt es nicht bei der bloßen Schilderung dieser ungewöhnlichen Familiensituation. Sie lässt die heranwachsende Heidi immer mehr Fragen stellen: Warum ist meine Mutter so, wie sie ist? Wer ist mein Vater? Warum heiße ich Heidi? Und wo komme ich überhaupt her? Bis sie schließlich anhand einiger Fotos auf die Suche nach der eigenen Geschichte geht. Auf eine Suche, bei der sie herausfindet, „dass man noch lange nicht dumm ist, wenn man etwas nicht weiß. Etwas nicht zu wissen heißt nur, dass man noch Fragen stellen kann.“
Heidis Nachbarin und Zweitmutter Bernadette ist dabei nur bedingt eine Hilfe: Sie klammert sich eher an das Mädchen, das sie aufgezogen und bisher selbst zu Hause unterrichtet hat. Doch sie schafft es nicht, ihre eigenen Ängste auf Heidi zu übertragen. Die begibt sich wie im klassischen Entwicklungsroman auf eine Reise, um ihre Identität zu finden: Mehr als drei Tage dauert die Busfahrt in ein Städtchen, in dem ihre Mutter einst in einem Heim gelebt haben könnte. Und mit der Hilfe freundlicher Menschen und ein bisschen Glück kommt Heidi tatsächlich ans Ziel. Sie trifft dort auf eine Wahrheit, die sie erst zutiefst verstört, auf einen Großvater, der alles dazu getan hatte, dass sie ihm nie zu nahe kommt, obwohl er sie und ihre Mutter unterstützte.
Für die Wahrheit und ihre neu gewonnene Freiheit zahlt die Ich-Erzählerin dieser so eigenwilligen wie bewegenden Geschichte jedoch einen hohen Preis: In ihrer Abwesenheit verschlechtert sich der Zustand der Mutter dramatisch. „Warum war es mir nur so wichtig gewesen?“, klagt Heidi sich selbst an. „So wichtig, alles zu wissen. Nichts davon hatte Gewicht. Mein Wissen änderte nichts an dem, was war.“
Und doch ändert das Wissen eine Menge: Heidi hat so viel über sich und das Leben erfahren, dass sie erstmals eigene Ideen für ihre Zukunft entwickeln kann. Sie begreift noch deutlicher als vorher, dass Gefühle von Zusammengehörigkeit und Nähe auch jenseits der üblichen Normen für Familien zu finden sind. Und sie weiß endlich, was ihre Mutter mit dem Wort „Soof“ sagen wollte: Es stand für Liebe. (ab 11 Jahre.) ANTJE WEBER
„So B. It“
Ill.: Thomas Müller
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Soof
bedeutet Liebe
„So B. It“
von Sarah Weeks
Heidis Mutter ist anders als gewöhnliche Mütter: Wie bei einer kaputten Maschine laufen in ihrem Kopf nicht alle Rädchen rund. Heidis Mutter kann sich nicht merken, wie man Schuhe zubindet, und sie kennt nur 23 Wörter. Eines davon ist „Soof“, und Heidi wüsste nur zu gern, was dieses rätselhafte Wort bedeutet.
In Heidis Kopf wiederum ist alles bestens in Ordnung, und ihr Alltag erscheint ihr ziemlich normal: Umgeben von der geistig behinderten Mutter, die sich selbst „So B. It“ nennt, und der fürsorglichen Nachbarin Bernadette, die sich allerdings krankhaft ängstlich nie aus dem Haus traut, führt die Zwölfjährige ein erstaunlich behütetes Leben. Doch die amerikanische Autorin Sarah Weeks, deren Roman „So B. It“ 2006 für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert war, belässt es nicht bei der bloßen Schilderung dieser ungewöhnlichen Familiensituation. Sie lässt die heranwachsende Heidi immer mehr Fragen stellen: Warum ist meine Mutter so, wie sie ist? Wer ist mein Vater? Warum heiße ich Heidi? Und wo komme ich überhaupt her? Bis sie schließlich anhand einiger Fotos auf die Suche nach der eigenen Geschichte geht. Auf eine Suche, bei der sie herausfindet, „dass man noch lange nicht dumm ist, wenn man etwas nicht weiß. Etwas nicht zu wissen heißt nur, dass man noch Fragen stellen kann.“
Heidis Nachbarin und Zweitmutter Bernadette ist dabei nur bedingt eine Hilfe: Sie klammert sich eher an das Mädchen, das sie aufgezogen und bisher selbst zu Hause unterrichtet hat. Doch sie schafft es nicht, ihre eigenen Ängste auf Heidi zu übertragen. Die begibt sich wie im klassischen Entwicklungsroman auf eine Reise, um ihre Identität zu finden: Mehr als drei Tage dauert die Busfahrt in ein Städtchen, in dem ihre Mutter einst in einem Heim gelebt haben könnte. Und mit der Hilfe freundlicher Menschen und ein bisschen Glück kommt Heidi tatsächlich ans Ziel. Sie trifft dort auf eine Wahrheit, die sie erst zutiefst verstört, auf einen Großvater, der alles dazu getan hatte, dass sie ihm nie zu nahe kommt, obwohl er sie und ihre Mutter unterstützte.
Für die Wahrheit und ihre neu gewonnene Freiheit zahlt die Ich-Erzählerin dieser so eigenwilligen wie bewegenden Geschichte jedoch einen hohen Preis: In ihrer Abwesenheit verschlechtert sich der Zustand der Mutter dramatisch. „Warum war es mir nur so wichtig gewesen?“, klagt Heidi sich selbst an. „So wichtig, alles zu wissen. Nichts davon hatte Gewicht. Mein Wissen änderte nichts an dem, was war.“
Und doch ändert das Wissen eine Menge: Heidi hat so viel über sich und das Leben erfahren, dass sie erstmals eigene Ideen für ihre Zukunft entwickeln kann. Sie begreift noch deutlicher als vorher, dass Gefühle von Zusammengehörigkeit und Nähe auch jenseits der üblichen Normen für Familien zu finden sind. Und sie weiß endlich, was ihre Mutter mit dem Wort „Soof“ sagen wollte: Es stand für Liebe. (ab 11 Jahre.) ANTJE WEBER
„So B. It“
Ill.: Thomas Müller
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