Eine klaustrophobische Welt aus Gewalt und Angst.Ronja und Jannik führen ein Leben ohne Zukunft, seit sie als Kinder von einem gewissenlosen Entführer tief in den Wald verschleppt wurden. Eines Tages gerät die Situation außer Kontrolle, und die langersehnte Freiheit ist zum Greifen nahe. Doch was so lange ein Wunschtraum war, erscheint ihnen plötzlich fremd und beängstigend. Und die Jagd auf sie hat bereits begonnen ..Eindringlich und schonungslos führt Michaela Kastel in eine klaustrophobische Welt aus Gewalt und Angst. Ein Ausnahme-Thriller.
buecher-magazin.deFünf Kinder leben in einer Hütte im Wald unter grausigsten Bedingungen. Vor ihnen waren welche dort, die schon tot sind, weitere werden sterben, andere werden nach ihnen kommen. Jannik und Ronja haben sich daran gewöhnt, dass ihr Entführer "Paps" nach seinen eigenen Regeln lebt und leben lässt. Dass sie selbst wegen ihres Alters inzwischen vor seinen sexuellen Übergriffen sicher sind, ist die einzige Erleichterung. Sie wissen, dass er eine Flucht hart bestrafen würde. Dass Ronja es dennoch versucht, bringt unerwartete Ereignisse in Gang. Der klaustrophobische Roman ist ein überraschendes Debüt, das durch sprachliche Finesse und fein ausgearbeitete Figuren besticht. Die jahrelange Manipulation hat die Kinder zu hörigen Helfern gemacht, die ihren Käfig nicht einmal verlassen, als die Tür offen steht. Ronja ist dabei nicht abgestumpft, sondern gerade wegen ihres Schicksals voller starker Gefühle. Und die hegt sie ausgerechnet für Jannik, der "Paps" immer ähnlicher wird. Nebenbei kommt eine Polizistin auf die Spur der verschwundenen Kinder. Leider wirkt auch sie der Wirklichkeit entrückt, was dem Roman die Anmutung eines grausamen Dramas verleiht, dem ein wenig mehr Realismus gut getan hätte.
© BÜCHERmagazin, Meike Dannenberg (md)
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