Endlich! Dunnes Papa und Wanda werden heiraten. Dunne träumt von einer Prinzessinenhochzeit, bei der sie und Ella Frida Blumen streuen. Doch Papa und Wanda wollen in Rom feiern, ganz klein - und ohne Ella Frida. Dunne plagt ein schlechtes Gewissen. Wird Ellla Frida sauer sein?Die Reise nach Rom wird aufregend, denn vor der Hochzeit verrät Wanda Dunne ein großes Geheimnis.Und aus der kleinen Feier wird plötzlich ein rauschendes Fest mit elf Gängen, einer riesigen Torte - und tutta la famiglia italiana.Dennoch kann Dunne nur an Ella Frida denken. Sie muss sie einfach ganz bald sehen! So als würde sie ahnen, dass Ella Frida auf ihrer Sommerinsel in großen Schwierigkeiten steckt ...
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensent Fridtjof Küchemann liest den siebten Band um die Heldin Dunne von Rose Lagercrantz mit Freude. Vorstellen muss er die Heldin und ihre Freundin Ella Frieda nicht groß, nur erklären, warum die Bücher von Lagercrantz in keinem Kinderzimmer fehlen sollten: Weil sie nämlich so wunderbar "warmherzig" und erstleserkompatibel von einer Freundschaft erzählen, meint Küchemann, sprachlich einfach, aber emotional durchaus komplex. Diesmal geht es um die Osterferien, um eine Lungenentzündung, eine verschwundene kleine Schwester und Dunnes Vater, der endlich heiraten soll, erklärt Küchemann.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 28.12.2020Besser als keine Liebe
Der siebte Dunne-Band von Rose Lagercrantz
Müssen wir Dunne an dieser Stelle noch groß vorstellen? In bereits sechs Büchern lässt Rose Lagercrantz ihre kleine Heldin nebst bester Freundin Ella Frida zu den Illustrationen von Eva Eriksson allen Widrigkeiten des Lebens zum Trotz ihr Glück finden. Allesamt sind sie Werke, die in keinem Bücherregal von Erstlesern fehlen sollten - und die dort nicht fehlen würden, wenn die Kinder erst einmal mit einem von ihnen in Kontakt geraten wären, weil man doch immer wissen will, wie die Geschichten dieser wunderbaren Freundschaft weitergehen.
Zumal wenn sie den Wortschatz und die Satzlängen berücksichtigen, mit denen auch Erst- und Frühleser gut zurechtkommen können, vermögen Kinderbücher oft genug gerade einmal einen Konflikt, einen Widerspruch, ein differenzierteres Gefühl zu fassen. Die schwedische Kinderbuchautorin Rose Lagercrantz indes zeigt sich als Meisterin der Balance zwischen sprachlicher Einfachheit und emotionaler Komplexität. Im siebten Band der Dunne-Reihe ist es nicht anders.
Drei große Ereignisse bestimmen die Osterferien der kleinen Heldin, keine sieben Wochen nach ihrem Abenteuer aus Band sechs, als sie mit dem Zug ganz allein zu ihrer besten Freundin nach Norrköping hatte fahren wollen und sie dann niemand vom Bahnhof abgeholt hat. Danach hat sich Dunne nach einer Mandel- gleich noch eine Lungenentzündung eingefangen und im Krankenhaus, schwach und blass, den Namen Wanda geflüstert. Dabei hatten Wanda und Dunnes Papa doch Schluss gemacht, als es noch die Mandeln waren, mit denen das Mädchen zu kämpfen hatte. Jetzt krächzt die Kleine aus dem Krankenbett erst Wanda an, sie möge ihren Papa heiraten, und dann ihren Vater, er solle Wanda gefälligst einen Heiratsantrag machen, wenn es denn das ist, was hier fehlt zum Glück.
Aber Heiratsanträge sind für Gianni nicht so einfach, es ist ja alles nicht so einfach nach dem Tod von Dunnes Mutter, und auch im zweiten Anlauf reicht es zu nicht mehr als einem zaghaften "Liebe kann sehr schwierig sein". Woraufhin Wanda hinreißend antwortet: "Liebe ist besser als keine Liebe."
Geheiratet wird in Rom, es ist turbulent und schön, und für Dunne wäre es nur noch schöner, wenn auch Ella Frida mit dabei sein könnte. Ja, es fühlt sich sogar fast ein bisschen an, als betrüge oder verrate Dunne ihre beste Freundin, indem sie sich ohne sie vergnügt. Ein Glück, dass alle einverstanden sind, als Dunne sich wünscht, statt mit Vater und Stiefmutter in die Flitterwochen nach Venedig doch lieber mit der Großmutter zurück nach Schweden zu fliegen - und dann auf dem schnellsten Weg ins Sommerhaus auf der Insel zu fahren, in dem Ella Frida mit Mutter und kleiner Schwester die Ferien verbringt.
Doch auch Ella Frida hat mit Schuldgefühlen zu kämpfen: Sie hatte versprochen, auf ihre kleine Schwester aufzupassen, und jetzt ist Miranda verschwunden. Nicht auszudenken, was alles passiert sein kann! Was ihre Mutter und deren Freund sagen, wenn sie mit dem Boot zurückkommen! Dass die beiden vom Landgang auch Dunne mitbringen werden, kann Ella Frida nicht ahnen. Es soll eine Überraschung sein.
Wie soll ein Herz vor Freude hüpfen, wenn es vor Angst und schlechtem Gewissen schwer geworden ist? Wie Dunne und Ella Frida aus dieser Verstrickung heraus- und zueinanderfinden, ist wunderbar warmherzig erzählt. Dazu muss man nämlich nicht alles voneinander wissen und auch nicht alles verstehen.
FRIDTJOF KÜCHEMANN
Rose Lagercrantz: "So glücklich wie noch nie?". Illustrationen von Eva Eriksson.
Aus dem Schwedischen von Angelika Kutsch. Moritz Verlag, Frankfurt 2020. 224 S., geb., 12,95 [Euro]. Ab 7 J.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Der siebte Dunne-Band von Rose Lagercrantz
Müssen wir Dunne an dieser Stelle noch groß vorstellen? In bereits sechs Büchern lässt Rose Lagercrantz ihre kleine Heldin nebst bester Freundin Ella Frida zu den Illustrationen von Eva Eriksson allen Widrigkeiten des Lebens zum Trotz ihr Glück finden. Allesamt sind sie Werke, die in keinem Bücherregal von Erstlesern fehlen sollten - und die dort nicht fehlen würden, wenn die Kinder erst einmal mit einem von ihnen in Kontakt geraten wären, weil man doch immer wissen will, wie die Geschichten dieser wunderbaren Freundschaft weitergehen.
Zumal wenn sie den Wortschatz und die Satzlängen berücksichtigen, mit denen auch Erst- und Frühleser gut zurechtkommen können, vermögen Kinderbücher oft genug gerade einmal einen Konflikt, einen Widerspruch, ein differenzierteres Gefühl zu fassen. Die schwedische Kinderbuchautorin Rose Lagercrantz indes zeigt sich als Meisterin der Balance zwischen sprachlicher Einfachheit und emotionaler Komplexität. Im siebten Band der Dunne-Reihe ist es nicht anders.
Drei große Ereignisse bestimmen die Osterferien der kleinen Heldin, keine sieben Wochen nach ihrem Abenteuer aus Band sechs, als sie mit dem Zug ganz allein zu ihrer besten Freundin nach Norrköping hatte fahren wollen und sie dann niemand vom Bahnhof abgeholt hat. Danach hat sich Dunne nach einer Mandel- gleich noch eine Lungenentzündung eingefangen und im Krankenhaus, schwach und blass, den Namen Wanda geflüstert. Dabei hatten Wanda und Dunnes Papa doch Schluss gemacht, als es noch die Mandeln waren, mit denen das Mädchen zu kämpfen hatte. Jetzt krächzt die Kleine aus dem Krankenbett erst Wanda an, sie möge ihren Papa heiraten, und dann ihren Vater, er solle Wanda gefälligst einen Heiratsantrag machen, wenn es denn das ist, was hier fehlt zum Glück.
Aber Heiratsanträge sind für Gianni nicht so einfach, es ist ja alles nicht so einfach nach dem Tod von Dunnes Mutter, und auch im zweiten Anlauf reicht es zu nicht mehr als einem zaghaften "Liebe kann sehr schwierig sein". Woraufhin Wanda hinreißend antwortet: "Liebe ist besser als keine Liebe."
Geheiratet wird in Rom, es ist turbulent und schön, und für Dunne wäre es nur noch schöner, wenn auch Ella Frida mit dabei sein könnte. Ja, es fühlt sich sogar fast ein bisschen an, als betrüge oder verrate Dunne ihre beste Freundin, indem sie sich ohne sie vergnügt. Ein Glück, dass alle einverstanden sind, als Dunne sich wünscht, statt mit Vater und Stiefmutter in die Flitterwochen nach Venedig doch lieber mit der Großmutter zurück nach Schweden zu fliegen - und dann auf dem schnellsten Weg ins Sommerhaus auf der Insel zu fahren, in dem Ella Frida mit Mutter und kleiner Schwester die Ferien verbringt.
Doch auch Ella Frida hat mit Schuldgefühlen zu kämpfen: Sie hatte versprochen, auf ihre kleine Schwester aufzupassen, und jetzt ist Miranda verschwunden. Nicht auszudenken, was alles passiert sein kann! Was ihre Mutter und deren Freund sagen, wenn sie mit dem Boot zurückkommen! Dass die beiden vom Landgang auch Dunne mitbringen werden, kann Ella Frida nicht ahnen. Es soll eine Überraschung sein.
Wie soll ein Herz vor Freude hüpfen, wenn es vor Angst und schlechtem Gewissen schwer geworden ist? Wie Dunne und Ella Frida aus dieser Verstrickung heraus- und zueinanderfinden, ist wunderbar warmherzig erzählt. Dazu muss man nämlich nicht alles voneinander wissen und auch nicht alles verstehen.
FRIDTJOF KÜCHEMANN
Rose Lagercrantz: "So glücklich wie noch nie?". Illustrationen von Eva Eriksson.
Aus dem Schwedischen von Angelika Kutsch. Moritz Verlag, Frankfurt 2020. 224 S., geb., 12,95 [Euro]. Ab 7 J.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main