Nett, aber…
Leckeres Essen, gerade länderspezifisch, ist einfach wundervoll. Wir könnten zwar als Familie durchaus NOCH experimentierfreudiger sein. Aber generell geht allein beim Klang der Namen unser Herz auf und auf Reisen (auch innerhalb Deutschlands) probieren wir dann auch gerne mal
Hawaiianisch oder Indonesisch aus, was jetzt nicht so in den Standard-Restaurants zu finden ist. Dieses…mehrNett, aber…
Leckeres Essen, gerade länderspezifisch, ist einfach wundervoll. Wir könnten zwar als Familie durchaus NOCH experimentierfreudiger sein. Aber generell geht allein beim Klang der Namen unser Herz auf und auf Reisen (auch innerhalb Deutschlands) probieren wir dann auch gerne mal Hawaiianisch oder Indonesisch aus, was jetzt nicht so in den Standard-Restaurants zu finden ist. Dieses Buch aus dem Riva-Verlag mit dem witzigen, farbenfrohen Cover wanderte daher schnell in der Bibliothek in unserer Tasche.
Leider lag es dann eine ganze Zeitlang rum. Wir hatten es zwei-, dreimal angeblättert, aber irgendwie landete es dann schnell wieder auf dem Stapel. Gut passiert manchmal, auch bei sehr guten Büchern. Kürzlich haben wir Nägel mit Köpfen gemacht und es uns ganz bewusst vorgenommen – aber auch da konnte es uns nicht wirklich begeistern.
Das liegt sicher an dem Format des „Atlas“: Wir haben anhand des Covers und des Klappentextes eben keinen reinen Atlas erwartet. Es gibt hier wirklich ausschließlich Karten auf Doppelseiten, die mit Grafiken und Texten ergänzt sind. Das Buch ist daher wirklich auch eher nicht zum eigentlichen Lesen, sondern zum Durchblättern gedacht. Trotzdem stellen wir uns beim „Entdecke fremde Länder“ irgendwie eine andere Erfahrung vor.
Die Redundanz, dass immer erst die Kontinente grob vorgestellt werden, viele besondere Gegenstände aber nicht erklärt werden, sondern erst in den Ländern, na gut. Aber der Platz hätte eher für eine allgemeine Einführung genutzt werden können. Die fallen doch recht dünn aus. Dann gibt es so - nennen wir sie mal - Allgemeinplätze wie Trauben. Warum tauchen die gerade in Kanada auf? Erklärt wird das nicht. Und dass immer mal wieder Rind oder Kuh rumsteht, naja, muss das sein, wo ist da das spezifische.
Und bei aller Lust am Entdecken, sind uns dann die Texte oft einfach auch zu kurz und auch zu unspezifisch. Ein Beispiel aus Norwegen mit einem der eher langen Texte:
„Stockfisch aus Møre og Romsdal: Die Stockfischproduktion beruht in Norwegen auf einer langen Tradition. An der Westküste wird er noch wie früher verarbeitet.“
Aha, aber wie wird den nun Stockfisch zubereitet? Und wie wird er dort (bzw. früher) zubereitet. Wissen wir halt weiterhin nicht und irgendwie erwartet ich halt doch, nach so einem Buch etwas mehr Gefühl dafür zu kriegen.
Was uns allerdings schon am Anfang die Lust am Weiterblättern ziemlich verhagelt hat, war, dass in Nordamerika gleich zwei mal die indigene Bevölkerung (First Nations) mit dem I-Wort bezeichnet wurden. Die Übersetzung ist von 2018, muss das denn sein. Wir haben dann noch mehr quergelesen, wie dieses Buch eh schon angelegt ist.
Nett, vor allem die niedlichen Illustrationen, aber dieser Atlas konnte uns nicht wirklich abholen. Wir vergeben immer noch 3 von 5 Sternen, weil vielleicht liegt es ja doch in erster Linie am Format.