Peter Struck ist für mich einer der letzten Politiker mit Profil, dem ich fast immer abnahm genau das zu sagen, was er dachte, wovon er überzeugt war. Abegkühlt war mein Verhältnis plötzlich an dem Tag an dem er verkündete: "Die Freiheit Deutschlands wird am Hindukusch verteidigt." Bis heute halte
ich den Kriegseinsatz deutscher Soldaten in jenem fremden Land für nicht richtig.
Sehr dankbar bin…mehrPeter Struck ist für mich einer der letzten Politiker mit Profil, dem ich fast immer abnahm genau das zu sagen, was er dachte, wovon er überzeugt war. Abegkühlt war mein Verhältnis plötzlich an dem Tag an dem er verkündete: "Die Freiheit Deutschlands wird am Hindukusch verteidigt." Bis heute halte ich den Kriegseinsatz deutscher Soldaten in jenem fremden Land für nicht richtig.
Sehr dankbar bin ich dem Autor, dass er gerade auf diese Situation noch einmal in seinem Buch eingeht. Von Helmut Schmidt wurde er für seine Entscheidung kritisiert, vom russischen Verteidigungsminister wurde ihm gesagt: "An Afghanistan haben sich schon viele verschätzt, zuletzt wir Russen." Ich denke, zuletzt haben sich die ausländischen Truppen verschätzt die jetzt wieder in Afghanistan gewinnen wollen.
Diese Autobiografie bietet alles was auch das Leben dieses Mannes, der so gern mit seinem Motorrad über die Straßen jagt, geboten hat. Auch wenn ich beim Thema Afghanistan mit ihm überhaupt nicht einverstanden bin, so zolle ich ihm und seinem Buch doch Respekt. Struck scheint hier eine ehrliche Bestandsaufnahme gelungen zu sein.
Beim Thema Afghanistan setzt er leider noch eins drauf in dem er heute schreibt: "Es ist leider so, dass Deutschlands Sicherheit mehr denn je auch am Hindukusch verteidigt wird. Wenn die Glut dort nicht ausgetreten wird, dann wird sie immer wieder auflodern." An dieser Stelle bin ich enttäuscht von Peter Struck. Erkennt er wirklich nicht an, dass man so nicht gegen den Terrorismus gewinnen kann?
Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu