Mit lautmalerischer Sprache und klaren Illustrationen erzählt dieses Bilderbuch von der Königsdisziplin auf dem Spielplatz: Der Wippe. Da sitzt der Elefant auf der einen Seite und es wird schnell klar, dass es eine ganze Menagerie relativer Leichtgewichte für das Auf und Ab brauchen wird. Ein lustiges Spiel, das erstes physikalisches Verständnis vermittelt und mit einem überraschenden Ende glänzt.
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 05.08.2016In Bilderbüchern zum Mond fliegen, das Lieblingstier in den Baum hängen und die Welt kennenlernen
Auf der Wippe
Die Illustratorin und Autorin Susanne Straßer ist für ihre originellen Bilderbücher bekannt. Hier nimmt sie sich mit ihrer witzigen, unangepassten Art des Themas „schwer und leicht“ an, und man kann sich vorstellen, dass ihr Weg dazu viele Überraschungen bietet. Zu Anfang setzt sie in So leicht so schwer erst einmal einen dicken Elefanten auf eine Wippe. Natürlich geht da gar nichts! Aber schon kommt ein klitzekleiner Pinguin ins Bild gelaufen. „Und hops! Hüpft auf die Wippe. Doch die Wippe wippt nicht. Der Pinguin ist so leicht. Und der Elefant ist so schwer.“
Ob wohl der Affe und der Vogel Strauß die Wippe in Bewegung setzen können? Oje, jetzt kommt ein Krokodil. Große Aufregung bei den Kleinen. Frisst es die anderen kleinen Tiere? Wippt die Wippe dann? „Puuuh! Glück gehabt!“ Das Krokodil hat keine Zeit und läuft vorbei. Erst als das Nilpferd aufsteigt, bewegt sich was. Und jetzt? Jetzt herrscht Gleichgewicht! Auf beiden Seiten sind die Tiere gleich schwer, aber zum Wippen reicht das nicht.
Jede weitere Seite bringt eine neue Überraschung. Alles, was bis dahin vorhersehbar zu sein schien, wird im wahrsten Sinne des Wortes durcheinandergewirbelt und verändert die Gewichtsverhältnisse. Natürlich gibt es am Ende einen glücklichen Ausgang, und die Wippe samt allen Beteiligten wippt. „Flip flap, flip flap, flip flap.“
Mit klaren einfachen Bildern, die nur wenig Farbe und kaum Requisiten brauchen, setzt die Illustratorin, die auch den lautmalerischen, einfachen Text verfasst hat, ihre Helden in Szene. Man muss schon genau hinschauen, um die liebevollen Details zu entdecken, die man in den nüchtern anmutenden Bildern kaum vermutet. Der Elefant scheint ewig gleich stoisch auf seiner Wippe zu stehen, aber sein Rüssel verrät, wie sehr er bemüht ist, die Balance zu halten. Als das Krokodil mit seinen spitzen Zähnen ins Bild schleicht, versuchen die Tiere auf der Wippe den „Kopf in den Sand zu stecken“, und nach dem Aufspringen der Giraffe flattert der Pinguin vorsichtshalber ausgleichend mit den Flügeln, um nicht abzustürzen. So kann man immer wieder Neues finden, obwohl sich die Szene Seite für Seite nur um eine Figur verändert. Das aber gründlich!
Ein federleichtes Papp-Bilderbuch trotz mancher Schwergewichte! Für die Kleinsten (ab 2 Jahre)
ULRIKE SCHULTHEIS
Susanne Straßer: So leicht so schwer. Hammer 2016. 24 Seiten, 14,90 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Auf der Wippe
Die Illustratorin und Autorin Susanne Straßer ist für ihre originellen Bilderbücher bekannt. Hier nimmt sie sich mit ihrer witzigen, unangepassten Art des Themas „schwer und leicht“ an, und man kann sich vorstellen, dass ihr Weg dazu viele Überraschungen bietet. Zu Anfang setzt sie in So leicht so schwer erst einmal einen dicken Elefanten auf eine Wippe. Natürlich geht da gar nichts! Aber schon kommt ein klitzekleiner Pinguin ins Bild gelaufen. „Und hops! Hüpft auf die Wippe. Doch die Wippe wippt nicht. Der Pinguin ist so leicht. Und der Elefant ist so schwer.“
Ob wohl der Affe und der Vogel Strauß die Wippe in Bewegung setzen können? Oje, jetzt kommt ein Krokodil. Große Aufregung bei den Kleinen. Frisst es die anderen kleinen Tiere? Wippt die Wippe dann? „Puuuh! Glück gehabt!“ Das Krokodil hat keine Zeit und läuft vorbei. Erst als das Nilpferd aufsteigt, bewegt sich was. Und jetzt? Jetzt herrscht Gleichgewicht! Auf beiden Seiten sind die Tiere gleich schwer, aber zum Wippen reicht das nicht.
Jede weitere Seite bringt eine neue Überraschung. Alles, was bis dahin vorhersehbar zu sein schien, wird im wahrsten Sinne des Wortes durcheinandergewirbelt und verändert die Gewichtsverhältnisse. Natürlich gibt es am Ende einen glücklichen Ausgang, und die Wippe samt allen Beteiligten wippt. „Flip flap, flip flap, flip flap.“
Mit klaren einfachen Bildern, die nur wenig Farbe und kaum Requisiten brauchen, setzt die Illustratorin, die auch den lautmalerischen, einfachen Text verfasst hat, ihre Helden in Szene. Man muss schon genau hinschauen, um die liebevollen Details zu entdecken, die man in den nüchtern anmutenden Bildern kaum vermutet. Der Elefant scheint ewig gleich stoisch auf seiner Wippe zu stehen, aber sein Rüssel verrät, wie sehr er bemüht ist, die Balance zu halten. Als das Krokodil mit seinen spitzen Zähnen ins Bild schleicht, versuchen die Tiere auf der Wippe den „Kopf in den Sand zu stecken“, und nach dem Aufspringen der Giraffe flattert der Pinguin vorsichtshalber ausgleichend mit den Flügeln, um nicht abzustürzen. So kann man immer wieder Neues finden, obwohl sich die Szene Seite für Seite nur um eine Figur verändert. Das aber gründlich!
Ein federleichtes Papp-Bilderbuch trotz mancher Schwergewichte! Für die Kleinsten (ab 2 Jahre)
ULRIKE SCHULTHEIS
Susanne Straßer: So leicht so schwer. Hammer 2016. 24 Seiten, 14,90 Euro.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Mit einfachen Mitteln und viel Fantasie gelingen Susanne Straßer immer wieder großartig eigenwillige Bilderbücher, lobt Ulrike Schultheis. Straßers neuestes Buch heißt "So leicht so schwer", verrät die Rezensentin. Darin stellt sie zunächst einen Elefanten auf die eine Seite einer Wippe, aber weil alleine nun einmal nichts wippt, müssen andere Tiere her, und Seite um Seite kommt eines dazu, vom Pinguin bis zum Krokodil, und die Veränderungen der Konstellation auf der Wippe bieten immer wieder Gelegenheit schöne Details zu entdecken, freut sich Schultheis.
© Perlentaucher Medien GmbH
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