Produktdetails
- LP 125
- Verlag: Lenos
- Seitenzahl: 204
- Erscheinungstermin: August 2009
- Deutsch
- Abmessung: 190mm
- Gewicht: 180g
- ISBN-13: 9783857877254
- ISBN-10: 3857877251
- Artikelnr.: 26395378
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 05.08.2010Unruhige Ehe
Eine Meningitis kann tödlich verlaufen, vor allem, wenn Ärzte fehlen. So stirbt der junge Sudanese binnen kurzem in seinem Heimatland. Weil aber niemand sie davon in Kenntnis setzt, schreibt seine westliche Lebensgefährtin ihm aus dem fernen Kanada noch Monate später Briefe, zweifelnd zunächst, dann immer trauriger. Die west-östliche Liebe, muss sie annehmen, hat ihre Verheißungen nicht gehalten. Und doch sind die mangelhaften Kommunikationskanäle zwischen Orient und Okzident nur das gröbste, simpelste jener Hindernisse, die sich zwischen Frauen des Westens und Männern des Ostens unausweichlich auftun. Und selbst wenn die Männer längst nicht psychologisch so entstellt sind wie Mustapha Said, jener Wanderer zwischen den Welten, den Tajjib Salich in seinem bekanntesten Roman, "Zeit der Nordwanderung", porträtiert, ist das transkulturelle Lieben, Heiraten, Kinderkriegen doch alles andere als ein einfaches Projekt. "Du hast mich geheiratet", erklärt ein Sudanese seiner europäischen Frau, "hast einen unruhigen Orient am Scheideweg geheiratet, chaotisches Denken und Hoffnungen, so durstig wie die Wüsten meines Volkes." So viel Unruhe bekommt einer Ehe nur bedingt. Gelegentlich aber, verrät der Erzähler der Titelgeschichte, klappt es dann doch zwischen arabischen Männern und europäischen Frauen. Dass also statt vom Zusammenprall auch mal von der Liebe der Kulturen zu berichten ist, ist die verzagte frohe Botschaft dieses Bandes. (Tajjib Salich: "So, meine Herren". Sämtliche Erzählungen. Aus dem Arabischen von Regina Karachouli. Lenos Verlag, Basel 2009. 204 S., br., 12,- [Euro].) nipp
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Eine Meningitis kann tödlich verlaufen, vor allem, wenn Ärzte fehlen. So stirbt der junge Sudanese binnen kurzem in seinem Heimatland. Weil aber niemand sie davon in Kenntnis setzt, schreibt seine westliche Lebensgefährtin ihm aus dem fernen Kanada noch Monate später Briefe, zweifelnd zunächst, dann immer trauriger. Die west-östliche Liebe, muss sie annehmen, hat ihre Verheißungen nicht gehalten. Und doch sind die mangelhaften Kommunikationskanäle zwischen Orient und Okzident nur das gröbste, simpelste jener Hindernisse, die sich zwischen Frauen des Westens und Männern des Ostens unausweichlich auftun. Und selbst wenn die Männer längst nicht psychologisch so entstellt sind wie Mustapha Said, jener Wanderer zwischen den Welten, den Tajjib Salich in seinem bekanntesten Roman, "Zeit der Nordwanderung", porträtiert, ist das transkulturelle Lieben, Heiraten, Kinderkriegen doch alles andere als ein einfaches Projekt. "Du hast mich geheiratet", erklärt ein Sudanese seiner europäischen Frau, "hast einen unruhigen Orient am Scheideweg geheiratet, chaotisches Denken und Hoffnungen, so durstig wie die Wüsten meines Volkes." So viel Unruhe bekommt einer Ehe nur bedingt. Gelegentlich aber, verrät der Erzähler der Titelgeschichte, klappt es dann doch zwischen arabischen Männern und europäischen Frauen. Dass also statt vom Zusammenprall auch mal von der Liebe der Kulturen zu berichten ist, ist die verzagte frohe Botschaft dieses Bandes. (Tajjib Salich: "So, meine Herren". Sämtliche Erzählungen. Aus dem Arabischen von Regina Karachouli. Lenos Verlag, Basel 2009. 204 S., br., 12,- [Euro].) nipp
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