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Die Erinnerungen der Irin Alice Taylor an ihre Jugend auf dem Lande wurden in Irland zu einem Bestseller. Humorvoll, aber auch wehmütig berichtet die Autorin von einer Zeit, die es so nicht mehr geben wird, nichts wirklich Sensationelles, vielmehr Alltägliches: von schrulligen Nachbarn wie Mike, der angeblich die Schwester seiner Angehimmelten geheiratet hat, weil letztere am Tag der Trauung krank geworden war, von Messen, in denen Leute Karten spielten, Beichten, bei denen die "fürchterlichsten Sünden" bekannt wurden, vom ersten Tanzvergnügen in der Stadt, von platonischer Liebe und romantischen Begegnungen. …mehr

Produktbeschreibung
Die Erinnerungen der Irin Alice Taylor an ihre Jugend auf dem Lande wurden in Irland zu einem Bestseller. Humorvoll, aber auch wehmütig berichtet die Autorin von einer Zeit, die es so nicht mehr geben wird, nichts wirklich Sensationelles, vielmehr Alltägliches: von schrulligen Nachbarn wie Mike, der angeblich die Schwester seiner Angehimmelten geheiratet hat, weil letztere am Tag der Trauung krank geworden war, von Messen, in denen Leute Karten spielten, Beichten, bei denen die "fürchterlichsten Sünden" bekannt wurden, vom ersten Tanzvergnügen in der Stadt, von platonischer Liebe und romantischen Begegnungen.
Autorenporträt
Alice Taylor stammt aus dem Nest Lisnasheago am Darigle-Fluss nahe Newmarket County Cork) im Südwesten Irlands. Dort wurde sie in den vierziger Jahren groß. Alles drehte sich noch um den heimischen Herd, die Familie, die Haustiere und die Nachbarn. Alles hatte noch seine feste Ordnung. Von Alice Taylor sind insgesamt fünf Bücher bei Lamuv erschienen, zuletzt ihr Roman "Die Frauen von Mossgrove".
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 05.12.1995

Leckerbrei
Eine Jugend in Lisnasheago

Alice Taylor lebt in Innishannon in Irland. Alice Taylor hat vier Söhne und eine Tochter, sie betreibt einen Supermarkt samt Poststelle. Alice Taylor hat das bestverkaufte Buch geschrieben, das jemals in Irland erschienen ist.

So steht es zumindest in dem kurzen Text, mit dem der Lamuv Verlag für ihr Werk "Zur Schule durch die Felder" wirbt. Die Autorin schildert darin ihre Kindheit in dem Ort Lisnasheago, die Erlebnisse auf dem elterlichen Bauernhof und in der Schule, die Dorfbewohner und deren kauzige Eigenarten. Nun ist ein zweites Buch von Alice Taylor auf deutsch erschienen. Darin berichtet sie von ihrer Kindheit in dem Ort Lisnasheago, von Erlebnissen auf dem elterlichen Bauernhof und in der Schule, und sie erzählt auch von den Dorfbewohnern, die so manche kauzige Eigenart aufweisen. Eine gewisse Treue zum eigenen Werk wird man Frau Taylor nicht bestreiten.

Beschäftigte sich "Zur Schule durch die Felder" laut Untertitel noch mit "einer irischen Kindheit", so geht es diesmal um "eine irische Jugend"; der Titel selbst ist ein einziger Stoßseufzer: "So wird es nie mehr sein". Wohl wahr. "Folge mir", beschwört die Autorin gleich zu Beginn den Leser, "in die Zeit, als wir uns von den alten Bräuchen auf die neuen umstellten und eine Welt hinter uns ließen, die heute fast vergessen ist." Wir folgen. Und wir wundern uns. Über die Welt, die da beschrieben wird, über das Buch und über die Iren, die es zum Bestseller machten.

"Leckerbrei" etwa ist eine Geschichte überschrieben, und darin geht es eben um den Leckerbrei, eine klebrige Masse aus Brot und Zucker. Um Leckerbrei geht es und um nichts sonst. In der Geschichte "Die Öllampe wird gelöscht" geht es um Öllampen; die Geschichte, in der es um das Bügeleisen geht, heißt, etwas mißverständlich, "Das brennende Mistvieh". Wir lesen und stellen fest: Es passiert nichts. Alice Taylor hat ein Buch geschrieben, als zeige sie uns ein Fotoalbum mit Bildern ihrer Wohnungseinrichtung; nach dem Lesen wissen wir bestens darüber Bescheid, in welchem Topf die Familie Tee kochte, in welchem sie Wäsche wusch, in welchem Haferschleim zubereitet wurde.

Wenn ein Kapitel doch einmal auf eine Art Höhepunkt zuläuft, dann besteht dieser in einer zerbrechenden Glasscheibe oder einem umstürzenden Weihnachtsbaum. Erzählt wird alles in sehr einfacher Sprache. Hier ist niemand, der die Literatur neu erfinden will, der ein Weltbild verkaufen oder seine Seele in einem für Leser und Autor gleichermaßen schmerzlichen Prozeß über die Buchseiten schmieren möchte. Hier ist jemand, der uns mitteilt, daß man Puten mit rosafarbenem Puder einstäubt, wenn sie eine Schnabelsperre haben.

Wieviel wir davon lesen wollen, ist eine andere Frage. Alice Taylor jedenfalls hat bestimmt noch vieles mitzuteilen. Und die Iren werden auch die "irische Postadoleszenz" oder die "irischen Wechseljahre" mit Begeisterung kaufen. JÖRG THOMANN

Alice Taylor: "So wird es nie mehr sein". Eine irische Jugend. Aus dem Englischen übersetzt von Cordula Kolarik. Lamuv Verlag, Göttingen 1995. 238 S., geb., 36,- DM.

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