Ben Oppenheim balanciert zwischen Ex-Frau, zwei Kindern und seiner Liebe zu Julia. Er hat Rückenschmerzen und Geldsorgen, aber was ihn wirklich ängstigt, ist der Krieg in Osteuropa. Getrieben vom jüdischen Fluchtinstinkt steigt er eines Morgens kurzerhand in ein Flugzeug nach Brasilien. Mitsamt Ex-Frau und Kindern, aber ohne Julia. Im Krisenmodus läuft Ben zur Hochform auf. Nur der Atomkrieg lässt auf sich warten. Ben dämmert, dass er sich ändern muss, wenn sich etwas ändern soll.
»Ein wunderbares Debüt!« Nürnberger Nachrichten Nürnberger Nachrichten
Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
Intelligent, "wunderbar witzig" und schön durchgeknallt, findet Rezensent Dirk Fuhrig Micha Lewinskys Romandebüt "Sobald wir angekommen sind". Es geht um das jüdische Ehepaar Oppenheim, das eine überstürzte Flucht nach Brasilien antritt, als Russland Nato-Gebiet beschießt. Ben Oppenheim würde gerne auf den Spuren Stefan Zweigs wandeln, zumindest was dessen schriftstellerischen Erfolg angeht, doch viel kommt dabei nicht rum. "Köstlich" findet es der Rezensent, wie Lewinsky hier Klischees über Männer, Frauen und Juden mit "urbanen Mittelschichts-Lebensüberdruss-Problemchen", aber auch Ängsten vor der aktuellen politischen Lage verquickt. Eine "halsbrecherische Satire" kommt dabei heraus, die ihren gefühlsverwirrten Protagonisten durch eine turbulente Mid-Life-Crisis führt, samt Affäre und Streit mit der Ehefrau, aber auch Verweise auf Politik und Geschichte miteinflicht - in jeder Hinsicht gelungen, freut sich der Rezensent.
© Perlentaucher Medien GmbH
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