Die Stadt nachhaltig zu denken heißt auch soziolinguistische Interventionen nicht mehr nur als quasi wohlbedachte Verwaltung der kulturell als Bereicherung empfundenen sprachlichen Diversität zu sehen, sondern als notwendige glottonomische Lenkung urbaner Räume, Räume der Sprache, des (soziolinguistischen) Gedächtnisses, der (sozio-spatialen und sprachlichen) Mobilität und territorialer wie auch sprachlicher Legitimitäten. Ausgehend von sehr unterschiedlichen kulturellen urbanen Situationen, die immer auch durch Plurilinguismus gekennzeichnet sind, hinterfragt der Band Theorien und Methoden einer Stadtsoziolinguistik, für die es wesentlich ist, die Interventionsebenen in Zeiten der Krise zu überdenken, wenn nicht gar neu zu bewerten, die Beziehungen zwischen Nachhaltigkeit und Mehrsprachigkeit zu konzeptualisieren und schließlich strukturbildende Effekte zu beschreiben, die von marginalisierten bzw. marginalen Räumen (z.B. Nicosia) und deren sprachlichen Charakteristika ausgehen.