»Ein deutscher Heldenkampf« - das war einer der Titel, unter denen Dominique Venners legendäres erstes Geschichtsbuch im deutschsprachigen Raum erschien.Der bei Veröffentlichung 39-jährige Autor hatte zu diesem Zeitpunkt bereits zwei Jahrzehnte seines Lebens dem Dasein als »politischer Soldat« gewidmet: mit der Waffe in der Hand in Algerien, im radikal rechten Untergrund der französischen Vierten Republik, als politischer Gefangener und als streitbarer Politaktivist auf den Straßen von Paris. Seinen eigenen Lebenslauf sah er gespiegelt in jenen jungen Deutschen, die ab 1914 als…mehr
»Ein deutscher Heldenkampf« - das war einer der Titel, unter denen Dominique Venners legendäres erstes Geschichtsbuch im deutschsprachigen Raum erschien.Der bei Veröffentlichung 39-jährige Autor hatte zu diesem Zeitpunkt bereits zwei Jahrzehnte seines Lebens dem Dasein als »politischer Soldat« gewidmet: mit der Waffe in der Hand in Algerien, im radikal rechten Untergrund der französischen Vierten Republik, als politischer Gefangener und als streitbarer Politaktivist auf den Straßen von Paris. Seinen eigenen Lebenslauf sah er gespiegelt in jenen jungen Deutschen, die ab 1914 als Kriegsfreiwillige an die Fronten geeilt waren und noch Jahre nach dem Schandfrieden von Versailles im Dienste einer Regierung, die sie verachteten, in Westen und Osten kämpften und fielen.Dies ist keine trockene akademische Abhandlung. Venner hat einem einzigartigen deutschen Typus des 20. Jahrhunderts nachgespürt und dessen Tragik zwischen Revolution und Reaktion wie kein Zweiter nachvollziehbar gemacht.
Dominique Venner (1935-2013) war politischer Aktivist und Theoretiker, Aristokrat und Rebell. In Deutschland sorgte er über ein Fachpublikum hinaus für Aufsehen, als er sich im Mai 2013 in der Kathedrale Notre-Dame de Paris in den Kopf schoss, um gegen den Verfall der von ihm hochgehaltenen Werte - Ehre, Treue, Tradition - und die anhaltende Überfremdung in Frankreich zu protestieren. Hinter ihm lag ein bewegtes Leben. 1954, als der Krieg um die Unabhängigkeit Algeriens begann, meldete sich Venner freiwillig und diente bis 1956 in der Armee. Als die Niederlage der 'Grande Nation' absehbar wurde, beteiligte er sich 1961 am sogenannten Putsch der Generäle gegen Staatspräsident Charles de Gaulle. Für seinen Kampf in den Reihen der Untergrundbewegung Organisation de l'Armée Secrète (OAS, 'Organisation der geheimen Armee') wurde er verurteilt und verbüßte eine Haftstrafe. Nach seiner Entlassung gründete Venner die Zeitschrift 'Europe-Action', um die sich bald eine junge, dynamische Bewegung formierte. Auf die Entstehung der Nouvelle Droite um Alain de Benoist wirkte Venner in dieser Phase als Inspirator und wies insbesondere durch seine scharfe Abgrenzung von der traditionellen, katholisch-monarchistischen französischen Rechten einen neuen Weg. Nach seinem Rückzug aus der aktivistischen Politik Anfang der 1970er-Jahre wandte sich Venner einer Laufbahn als Autor historisch-politischer Werke zu. Seine erste derartige Monografie, 'Baltikum', erschien 1974 und wurde zu einem Achtungserfolg. Noch im gleichen Jahr wurde es als 'Söldner ohne Sold' in deutscher Übersetzung veröffentlicht und erlebte seither zahlreiche Auflagen. Im deutschsprachigen Raum ist es bis heute Venners bekanntestes Geschichtsbuch, wohingegen in Frankreich seine 1995 publizierte kritische Geschichte der Résistance für das größte Aufsehen sorgte. Seine leidenschaftliches Engagement für die Geschichte - und Zukunft! - Frankreichs und Europas wurde 2002 von der Gründung der Zeitschrift 'La Nouvelle Revue d'Histoire' gekrönt, deren Schriftleitung Venner bis zu seinem Tod übernahm. Der Jungeuropa Verlag hat sich der Pflege seines Erbes im deutschsprachigen Raum verschrieben.
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