Söldner und Berufssoldaten wurden bislang fast ausschließlich aus militärhistorischer Sicht und aus der Perspektive der griechischen Polis thematisiert. Demgegenüber liegt den hier versammelten Beiträgen ein auf breiter Quellenbasis stehender komparativer, rechts- sowie sozial- und kulturhistorischer Ansatz zugrunde. Die Soldaten selbst geraten als Personen und Akteure in ihrem jeweiligen politischen und sozialen Umfeld in den Blick. Gerade in den letzten Jahren wurden einige neue Inschriften und Papyri publiziert, die nun als korrektives Gegengewicht zur literarischen Überlieferung herangezogen werden können, um die bis heute präsenten Stereotype infrage zu stellen. Die Autorinnen und Autoren entwickeln neue Perspektiven auf der Grundlage von drei großen Themenkomplexen, die sich der Frage nach der Dichotomie zwischen Bürgersoldat und Söldner sowie verschiedenen Aspekten widmen, die Söldner in ihrer Eigenschaft als Einwohner und Mitbürger sowie als soziale Individuen und Gemeinschaften betreffen.
"Der Sammelband leistet mehr, als das bescheiden formulierte Ziel anstrebt. Er entwirft in der Zusammenschau zwar kein gänzlich neues, aber doch ein umfassenderes und differenzierteres Bild des Söldnerphänomens in der griechischen Antike, als es das bisherige war. Hervorgehoben werden müssen noch die insgesamt sechs Indices, die den Band mit seinen doch vielfältigen Themen auf beste erschließen." Wolfgang Will Historische Zeitschrift 318, 2024 20240201