Produktdetails
  • rororo Taschenbücher Nr.12302
  • Verlag: Rowohlt TB.
  • 1989.
  • Deutsch
  • Gewicht: 116g
  • ISBN-13: 9783499123023
  • ISBN-10: 3499123029
  • Artikelnr.: 03609330
Autorenporträt
Tahar Ben Jelloun, geb. 1944 in Marokko, lebt in Paris. Er gilt als bedeutendster Vertreter der französischsprachigen Literatur des Maghreb. 2011 wurde Tahar Ben Jelloun mit dem Erich-Maria-Remarque-Friedenspreis ausgezeichnet.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 05.05.2015

NEUE TASCHENBÜCHER
Alblustträume von
Tahar Ben Jelloun
„Djemaa el Fna“, der Platz der Gaukler mitten in Marrakesch, wird zum Ort des Erzählers. Es gilt, den Zuhörern von einem ungeheuerlichen Leben zu berichten, in das sie selbst bald mit ihren eigenen Fantasien hineingezogen werden. Denn es klingt wie eine Auflehnung gegen Allah, gegen das vorherbestimmte Schicksal, als der Kaufmann Hadsch Ahmed in tiefster Verzweiflung entscheidet, sein nächstes Kind, nach sieben Mädchen, wird der lang ersehnte Sohn sein. So wächst ein Wesen heran, das diese Rolle annimmt, weil es erkennt, dass Frau sein in dieser Gesellschaft „als natürliches Gebrechen“ angesehen wird. Lange Zeit gelingt die Täuschung, doch immer mehr gerät Mohammed/Zahra in eine tiefe, fast tödliche Einsamkeit. Auf sich selbst zurückgeworfen lebt sie in „Alblustträumen“, die sich mit abenteuerlichen Fantasien und scheinbar wirklichem Leben vermischen, kunstvoll verschlungen mit den Geschichten der oft geheimnisvollen Zuhörer. Meisterhaft verbindet Tahar Ben Jelloun die Spielarten islamischer Erzählkunst, erinnert an einen „zärtlichen“ Islam, der schon 1982 in Kontrast zur Gewalt in der Gesellschaft steht.
 ROSWITHA BUDEUS-BUDDE
    
Tahar Ben Jelloun: Sohn ihres Vaters. Aus dem Französischen von Christiane Kayser. Berlin Verlag 2015. 192 Seiten,
9,99 Euro.
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»Meisterhaft verbindet Tahar Ben Jelloun die Spielarten islamischer Erzählkunst, erinnert an einen 'zärtlichen' Islam, der schon 1982 in Kontrast zur Gewalt in der Gesellschaft steht.« Roswitha Budeus-Budde Süddeutsche Zeitung 20150505