Produktdetails
- Verlag: Beck
- ISBN-13: 9783406439308
- Artikelnr.: 05769672
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 21.11.1995Hinweis
SOKRATES. Bekanntlich hat er seine Lehre nicht niedergeschrieben. Einen ersten Zugang zu seinem Denken vermittelt jetzt eine erhellende Studie von Günter Figal, Tübinger Professor für Philosophie und den Lesern dieser Zeitung als Rezensent vertraut. Figal legt seinem Porträt vor allem Platons Dialoge, aber auch Aristoteles, Xenophon und Aristophanes, der Sokrates in den "Wolken" verspottet hat, zugrunde. Dabei hält er sich lange nicht mit der vieldiskutierten Frage auf, wie man den echten und den platonischen Sokrates unterscheiden könne. Statt dessen leitet ihn die in der Ausführung überzeugende These, daß, "je genauer man sich an Platon hält, man desto mehr über Sokrates erfährt". Der Königsweg zu Sokrates' Philosophie ist für Figal seine Verteidigungsrede, die Apologie. Von hier aus erschließen sich ihm so wichtige Themen wie Atheismus und fromme Praxis, Wissen und Dialog, Politik und Leben nach dem Tod. Es entsteht eine Skizze von Sokrates' einzigartigem Gedankenleben, das an der Schwelle von der mündlichen zur schriftlichen Kultur noch vom Gespräch geprägt war. (Günter Figal: "Sokrates." Beck Verlag, München 1995. 144 S., br., Abb., 19,80 DM.) hub
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
SOKRATES. Bekanntlich hat er seine Lehre nicht niedergeschrieben. Einen ersten Zugang zu seinem Denken vermittelt jetzt eine erhellende Studie von Günter Figal, Tübinger Professor für Philosophie und den Lesern dieser Zeitung als Rezensent vertraut. Figal legt seinem Porträt vor allem Platons Dialoge, aber auch Aristoteles, Xenophon und Aristophanes, der Sokrates in den "Wolken" verspottet hat, zugrunde. Dabei hält er sich lange nicht mit der vieldiskutierten Frage auf, wie man den echten und den platonischen Sokrates unterscheiden könne. Statt dessen leitet ihn die in der Ausführung überzeugende These, daß, "je genauer man sich an Platon hält, man desto mehr über Sokrates erfährt". Der Königsweg zu Sokrates' Philosophie ist für Figal seine Verteidigungsrede, die Apologie. Von hier aus erschließen sich ihm so wichtige Themen wie Atheismus und fromme Praxis, Wissen und Dialog, Politik und Leben nach dem Tod. Es entsteht eine Skizze von Sokrates' einzigartigem Gedankenleben, das an der Schwelle von der mündlichen zur schriftlichen Kultur noch vom Gespräch geprägt war. (Günter Figal: "Sokrates." Beck Verlag, München 1995. 144 S., br., Abb., 19,80 DM.) hub
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