2004 erschien ein Manifest von elf bundesdeutschen Hirnforschern, des Tenors, wir alle sind durch unser Gehirn vollständig determiniert. Es ist dies der vorläufige Höhepunkt des globalen Herschaftsanspruchs des Szientismus, dieser Kirche des 20. und 21. Jahrhunderts. Um die schlechthinnige Bodenlosigkeit des Anspruchs der Hirnforscher in theoretischer wie praktischer Hinsicht bloßzulegen, weiß ich nichts Besseres als Sokrates, wie wir ihn von Platon her kennen, ins 21. Jh. zu versetzen und ihn mit den Hirnforschern in einen Diskurs eintreten zu lassen. Wie nicht anders zu erwarten, gipfelt des Sokrates Diskursstrategie darin, die Hirnforscher immer wieder des performativen Selbstwiderspruchs zu überführen - in theoretischer wie praktischer Hinsicht. In einem Nachwort versuche ich, die im Dialog zum Ausdruck kommende Kritik in die hirnforschungskritische Philosophie einzuordnen, wobei ich entgegen Habermas die Gegenseite nicht als "Naturalismus", sondern als "Szientismus", d.h. als "Szientistischen Naturalismus" kennzeichnen möchte. Geb. 1937 in Nürnberg, lehrt in Hamburg und Berlin. Bei K&N bereits von ihm erschienen:Prinzip Subjektivität. Allgemeine Theorie. 2 Bde - 2001: Ding und Person, Dingbezugnahme und Kommunikation, Dialektik - 2005: Natur, Gesellschaft, konkrete Subjektivität Praktisch-Politische Philosophie. 3 Bde 2004- Bd. 1: Allgemeine Grundlagen - Bd. 2: Natur und Gesellschaft - Bd. 3: Gesellschaft und Politik.