Produktdetails
- Verlag: edition ost
- Seitenzahl: 280
- Abmessung: 24mm x 124mm x 210mm
- Gewicht: 350g
- ISBN-13: 9783360010728
- ISBN-10: 3360010728
- Artikelnr.: 20775342
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 24.07.2006Ein roter Preuße
NVA-General Hans-Georg Löffler schildert seine Laufbahn
Der Verfasser der vorliegenden Autobiographie schildert seinen Aufstieg vom Maschinenschlosser und einfachen Soldaten der Kasernierten Volkspolizei (KVP) zum General der Nationalen Volksarmee (NVA). Zugleich bietet er anhand einer Fülle interessanter Details Einblicke in Mentalität und Karrieremuster eines ehemaligen DDR-Offiziers. Das macht sein Buch noch immer lesenswert, wenngleich eine ausführlichere Fassung schon vor vier Jahren erschien unter dem Titel "Soldat im Kalten Krieg. Erinnerungen 1955-1990".
Hans-Georg Löffler, Jahrgang 1937, in Mecklenburg aufgewachsen, verpflichtete sich im August 1955 für zehn Jahre freiwillig zum Dienst in der KVP. Als 1956 aus ihr die NVA hervorging, blieb er bei der Fahne. Im selben Jahr trat er der SED bei. Der Grundstein seiner militärischen Laufbahn war somit gelegt. Im Februar 1987 ernannte ihn Erich Honecker in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Nationalen Verteidigungsrates zum Generalmajor. Eine Bilderbuchkarriere. Trotz der Aufstände 1953 in der DDR, 1956 in Polen und Ungarn und 1968 in der CSSR, ungeachtet auch der Berliner Mauer wähnte sich Löffler politisch "auf der richtigen Seite". Und er nutzte die Chancen, die ihm KVP und NVA boten. Geschenkt wurde ihm nichts. Mit eiserner Disziplin und Strenge gegen sich und andere absolvierte er die Ausbildung an der Offiziersschule der Landstreitkräfte in Döbeln sowie ein Studium an der Frunse-Akademie in Moskau. 1980 wurde er, ein vorbildlicher sozialistischer Offizier, zu weiterer Qualifikation an die Generalstabsakademie der sowjetischen Streitkräfte in Moskau delegiert. Zwei Jahre später verließ er sie "mit Prädikat". In all den Jahren dazwischen übte er verschiedene Funktionen auf fast allen Leitungs- und Stabsebenen der NVA aus. Er diente bei den Mot.-Schützen als Kompaniechef, Bataillons-, Regiments- und Divisionskommandeur. Zuletzt wurde er ins DDR-Verteidigungsministerium berufen. Indes war er kein "Parteiwebel". Er war Soldat durch und durch, diszipliniert, pflichtbewußt, ein "roter Preuße". Der Autor schildert seine Laufbahn, die 1990 mit der Rückkehr ins Zivilleben endete, schnörkellos, militärisch nüchtern, trotzdem anschaulich. Auch der militärische Alltag und das Verhältnis zu den "sowjetischen Waffenbrüdern" werden realistisch dargestellt - informativ, allerdings weithin unkritisch.
KARL WILHELM FRICKE
Hans-Georg Löffler: Soldat der NVA von Anfang bis Ende. Eine Autobiographie. Verlag edition ost, Berlin 2006. 280 S., 14,90 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
NVA-General Hans-Georg Löffler schildert seine Laufbahn
Der Verfasser der vorliegenden Autobiographie schildert seinen Aufstieg vom Maschinenschlosser und einfachen Soldaten der Kasernierten Volkspolizei (KVP) zum General der Nationalen Volksarmee (NVA). Zugleich bietet er anhand einer Fülle interessanter Details Einblicke in Mentalität und Karrieremuster eines ehemaligen DDR-Offiziers. Das macht sein Buch noch immer lesenswert, wenngleich eine ausführlichere Fassung schon vor vier Jahren erschien unter dem Titel "Soldat im Kalten Krieg. Erinnerungen 1955-1990".
Hans-Georg Löffler, Jahrgang 1937, in Mecklenburg aufgewachsen, verpflichtete sich im August 1955 für zehn Jahre freiwillig zum Dienst in der KVP. Als 1956 aus ihr die NVA hervorging, blieb er bei der Fahne. Im selben Jahr trat er der SED bei. Der Grundstein seiner militärischen Laufbahn war somit gelegt. Im Februar 1987 ernannte ihn Erich Honecker in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Nationalen Verteidigungsrates zum Generalmajor. Eine Bilderbuchkarriere. Trotz der Aufstände 1953 in der DDR, 1956 in Polen und Ungarn und 1968 in der CSSR, ungeachtet auch der Berliner Mauer wähnte sich Löffler politisch "auf der richtigen Seite". Und er nutzte die Chancen, die ihm KVP und NVA boten. Geschenkt wurde ihm nichts. Mit eiserner Disziplin und Strenge gegen sich und andere absolvierte er die Ausbildung an der Offiziersschule der Landstreitkräfte in Döbeln sowie ein Studium an der Frunse-Akademie in Moskau. 1980 wurde er, ein vorbildlicher sozialistischer Offizier, zu weiterer Qualifikation an die Generalstabsakademie der sowjetischen Streitkräfte in Moskau delegiert. Zwei Jahre später verließ er sie "mit Prädikat". In all den Jahren dazwischen übte er verschiedene Funktionen auf fast allen Leitungs- und Stabsebenen der NVA aus. Er diente bei den Mot.-Schützen als Kompaniechef, Bataillons-, Regiments- und Divisionskommandeur. Zuletzt wurde er ins DDR-Verteidigungsministerium berufen. Indes war er kein "Parteiwebel". Er war Soldat durch und durch, diszipliniert, pflichtbewußt, ein "roter Preuße". Der Autor schildert seine Laufbahn, die 1990 mit der Rückkehr ins Zivilleben endete, schnörkellos, militärisch nüchtern, trotzdem anschaulich. Auch der militärische Alltag und das Verhältnis zu den "sowjetischen Waffenbrüdern" werden realistisch dargestellt - informativ, allerdings weithin unkritisch.
KARL WILHELM FRICKE
Hans-Georg Löffler: Soldat der NVA von Anfang bis Ende. Eine Autobiographie. Verlag edition ost, Berlin 2006. 280 S., 14,90 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Angetreten, den Aufstieg vom Maschinenschlosser zum NVA-General autobiografisch zu schildern, erfüllt Hans-Georg Löffler seine Aufgabe in tadelloser Haltung. Karl Wilhelm Fricke salutiert achtungsvoll vor soviel "militärischer Nüchternheit" und Anschaulichkeit. Interessant erscheinen ihm die sich bietenden Einblicke in die Persönlichkeitsstruktur eines Ex-Offiziers der DDR. Kann der Band ruhig eine verknappte Fassung eines bereits vor vier Jahren erschienen Buches sein. Über Löfflers Laufbahn, den militärischen Alltag und das Verhältnis zu den sowjetischen Kollegen liest Fricke gern auch zweimal.
© Perlentaucher Medien GmbH
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