Ich habe dieses Werk noch unter dem Titel „Der ewige Friede“, ich weiß nicht, ob diese, viel genauere Übersetzung des Originaltitels, aufgrund des Verlagswechsels von Heyne zu Mantikore nötig war oder ob hier lediglich eine Marketing Entscheidung zugrunde liegt.
Ich finde diese Entscheidung auf
jeden Fall unglücklich, da der neue Titel den Kern der Geschichte verfehlt.
Nichts desto trotz…mehrIch habe dieses Werk noch unter dem Titel „Der ewige Friede“, ich weiß nicht, ob diese, viel genauere Übersetzung des Originaltitels, aufgrund des Verlagswechsels von Heyne zu Mantikore nötig war oder ob hier lediglich eine Marketing Entscheidung zugrunde liegt.
Ich finde diese Entscheidung auf jeden Fall unglücklich, da der neue Titel den Kern der Geschichte verfehlt.
Nichts desto trotz möchte ich hier nicht den unglücklichen Titel dieser Übersetzung bewerten, sondern den Inhalt des Werkes. Ich konnte in diesem, auch wenn die Wikipedia etwas Gegenteiliges behauptet, übrigens keinen Zusammenhang mit dem bekannteren „Ewigen Krieg“, des gleichen Autoren, feststellen. Dies ist ein völlig autonomer Roman, welcher mir noch deutlich besser gefiel als der „Ewige Krieg“.
Wir finden uns in einer Welt, welche in zwei Blöcke gespalten ist. Während der eine Teil der Welt, technisch weit fortgeschritten ist, enthält er dem anderen seine Errungenschaften vor. Diese Ungerechtigkeit führt zu ebenso ungerechten Kriegen, bei denen die abgehängten Länder, ihre Soldaten mit konventionellem Kriegsgerät in den Kampf schicken, während die überlegenden Länder die titelgebenden Soldierboys einsetzt.
Der Protagonist der Geschichte, ist der Universitäts Professor Julian Class, welche im Nebenjob als Soldat einen Soldierboy steuert. Diese Kampfroboter, welche tausende Meilen von seinem Wohnort entfernt in den Krieg ziehen, werden von ihm und seinen Kameraden per neuralem Interface ferngesteuert. Die Maschinen tun also genau das, was die Soldaten denken. Auch untereinander tauschen die Kämpfer sich per computergestützter Gedankenübertragung, aus. Nach dem Einsatz trennen die Soldaten einfach die Verbindung und kehren in ihr ziviles Leben zurück.
Da an der Front nur eine Maschine steht, und nicht der Soldat selbst, müssen diese auch keine Angst haben im Kugelhagel verwundet oder gar getötet zu werden. Obwohl er mit seinen „Kriegseinsätzen“ kein besonders großes Risiko eingeht, merkt Julian mit der Zeit, dass diese Form der Kriegsführung eine Nebenwirkung auf ihn und seine Kameraden hat. Eine Nebenwirkung, die das Potential hat die Welt, wenn auch zu einem sehr hohen Preis, zu verändern. Aber auch eine Nebenwirkung, die seine Regierung unbedingt geheimhalten will.
Auch wenn dieser Roman als Kriegsgeschichte beginnt, wandelt er sich eher zu einem Thriller, welcher in seinem Kern ein klassisches Dilemma diskutiert und es so schafft, dass der Leser auch die Taten des Protagonisten hinterfragt. Dieser Themenwechsel zeichnet die Geschichte aus und erhebt sie über klassische Kriegskritik.
Hierbei empfand ich die Spannung über die ganze Geschichte als angenehm hoch. Dass die Gewalt gelegentlich recht explizit beschrieben wird, ist meinem Empfinden nach den Erfahrungen des Autoren aus seiner eigenen Soldatenzeit geschuldet und wird eher abschreckend als reißerisch, eingesetzt.