Die Kostendämpfungsgesetze der vergangenen Jahre hatten immer nur zeitlich eng begrenzte Wirkungen auf die Ausgabenentwicklung im Gesundheitswesen. Sie setzten nicht an der entscheidenden Ursache, dem immer weiter getriebenen Ausbau des Wohlfahrtsstaates, an. Die solidarische Finanzierung aller Gesundheitsleistungen ist angesichts der demographischen Entwicklung und des medizinischen Fortschritts in Zukunft ausgeschlossen. Aktuell haben die u.a. durch den Aufbau im Osten, die Sicherung der Renten und die Finanzierung der Pflege absehbaren langfristigen Belastungen im Zusammenhang mit einer allgemeinen Wirtschaftsschwäche die Notwendigkeit einer Neubestimmung der Solidarität deutlich gemacht. Sie kann durch die Gliederung in eine Grund- und Zusatzversorgung erreicht werden, die sowohl medizinischen Erfordernissen als auch ökonomischen Möglichkeiten entspricht und unterschiedliche Präferenzen auf seiten der Versicherten und Patienten zu berücksichtigen erlaubt.