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Solidarität ist der ethische Grund einer Personenverbindung: daß einer für alle und alle für einen einstehen. Solidarität läßt sich realisieren in der Familie, in einem Zweckverband, im staatlichen Gemeinwesen, also in klar definierten Beziehungen, in personal, territorial oder gegenständlich begrenzter Verantwortung. Doch das christliche Gebot der Nächstenliebe macht nicht halt vor rechtlichen Grenzen, findet sich nicht ab mit sozialen Unterscheidungen. Der menschenrechtliche Universalismus der Gegenwart drängt auf die staat-transzendierende Solidarität einer Weltgesellschaft, strebt ins…mehr

Produktbeschreibung
Solidarität ist der ethische Grund einer Personenverbindung: daß einer für alle und alle für einen einstehen. Solidarität läßt sich realisieren in der Familie, in einem Zweckverband, im staatlichen Gemeinwesen, also in klar definierten Beziehungen, in personal, territorial oder gegenständlich begrenzter Verantwortung. Doch das christliche Gebot der Nächstenliebe macht nicht halt vor rechtlichen Grenzen, findet sich nicht ab mit sozialen Unterscheidungen. Der menschenrechtliche Universalismus der Gegenwart drängt auf die staat-transzendierende Solidarität einer Weltgesellschaft, strebt ins Weite und Grenzenlose, ins Menschheitlich-Allgemeine, in dem alle Menschen Brüder werden. Universale Solidarität droht sich ins Unverbindliche aufzulösen.

Als Maxime des praktischen Handelns gesehen, reibt sich die kosmopolitische Moral an den Strukturen des freiheitlichen Rechts, an den Erfordernissen rationaler Organisation, an den Bedingungen der Knappheit, unter denen Solidarität realisiert wird. Solidarität, die moralisch und rechtlich ernst genommen werden will, bedarf der Unterscheidungen, der Prioritäten, der Grenzen. Damit erheben sich Grundfragen der ethischen Bedingtheit des Rechts und nach der realen Bedingtheit des Ethos.

Das weite Feld der Probleme wird in den Abhandlungen dieses Bandes aus verschiedenen Blickwinkeln vermessen: theologischen und historischen, staatsphilosophischen und verfassungsrechtlichen, sozial-ethischen, sozialrechtlichen und sozialpolitischen.
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Autorenporträt
Professor Dr. Dr. h.c. Josef Isensee, geboren 1937, ist ehemaliger Inhaber des Lehrstuhls für Öffentliches Recht an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Rezensionen
"Die Skizzen der Beiträge machen deutlich, daß sich in dem Band vier Autoren gefunden haben, die 'Brüder im Geiste' im besten Sinne des Wortes sind: Sie eint ein gemeinsames Problemverständnis, und die Problembeschreibungen sind kompakt und auf hohem wissenschaftlichem Niveau. Es finden sich viele Zitatperlen, die eigenen Thesen werden scharfsinnig und scharfzüngig präsentiert. [...] eine souveräne Darstellung und Problematisierung der Prioritätenfrage im Solidarbereich angesichts zunehmender Globalisierung." Prof. Dr. Winfried Brugger, in: Der Staat, 3/1999