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Desde su pequeäno pueblo en El Salvador hasta llega a la frontera con Estados Unidos, la aventura de Javier Zamora es un viaje de tres mil millas. Va a reunirse con sus padres, una travesâia que en su imaginaciâon infantil durarâa solo dos semanas, pero que en realidad le tomarâa dos meses. Viajarâa solo y, como cualquier niäno de nueve anos, serâa incapaz de preveer el peligro que acecha: los arriesgados viajes en bote, el implacable desierto, las armas y los arrestos, las decepciones que le esperan. Pero tampoco imaginarâa que, en el camino, encontrarâa a un grupo de emigrantes que lo protegerâan como si fuesen su propia familia.…mehr

Produktbeschreibung
Desde su pequeäno pueblo en El Salvador hasta llega a la frontera con Estados Unidos, la aventura de Javier Zamora es un viaje de tres mil millas. Va a reunirse con sus padres, una travesâia que en su imaginaciâon infantil durarâa solo dos semanas, pero que en realidad le tomarâa dos meses. Viajarâa solo y, como cualquier niäno de nueve anos, serâa incapaz de preveer el peligro que acecha: los arriesgados viajes en bote, el implacable desierto, las armas y los arrestos, las decepciones que le esperan. Pero tampoco imaginarâa que, en el camino, encontrarâa a un grupo de emigrantes que lo protegerâan como si fuesen su propia familia.
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Autorenporträt
Javier Zamora nació en La Herradura, El Salvador en 1990. Su padre tuvo que huir de su país natal cuando Zamora tenía un año y su madre tuvo que hacer lo mismo poco tiempo después. La Guerra Civil salvadoreña que financió Estados Unidos (1980-1992), los expulsó a ambos en menos de cinco años. En 1999, Javier emigró también al norte, siguiendo la ruta de Guatemala y México, a través del desierto de Sonora en el último tramo. Después de que un coyote abandonara a su grupo en el Estado de Oaxaca, Javier logró llegar a Arizona con la ayuda de otros migrantes. Su primera colección de historias, Unaccompanied (Copper Canyon Press, septiembre de 2017), explora precisamente cómo la emigración y la guerra civil afectaron a su familia. Zamora fue Becario de Radcliffe en la Universidad de Harvard en el curso 2018-2019 y ha obtenido becas de CantoMundo, Colgate University (Olive B. O'Connor), MacDowell, Macondo, el National Endowment for the Arts, la Fundación de Poesía (Ruth Lilly), la Universidad de Stanford (Stegner), y Yaddo. En 2017, recibió la Beca Literaria Lannan y, en 2016, el Premio Barnes & Noble "Writer for Writers" por su trabajo en la campaña Undocupoets. Javier vive en Tucson, AZ, donde ha escrito sus memorias y una segunda colección de poemas. ABOUT THIS AUTHOR... Javier Zamora was born in La Herradura, El Salvador in 1990. His father fled El Salvador when he was a year old, and his mother when he was about to turn five. Both parents' migrations were caused by the U.S.-funded Salvadoran Civil War (1980-1992). In 1999, Javier migrated through Guatemala, Mexico, and eventually through the Sonoran Desert. After a coyote abandoned his group in Oaxaca, Javier managed to make it to Arizona with the aid of other migrants. His first full-length collection, Unaccompanied (Copper Canyon Press, September 2017), explores how immigration and the civil war have impacted his family. Zamora was a 2018-2019 Radcliffe Fellow at Harvard University and holds fellowships from CantoMundo, Colgate University (Olive B. O'Connor), MacDowell, Macondo, the National Endowment for the Arts, Poetry Foundation (Ruth Lilly), Stanford University (Stegner), and Yaddo. He is the recipient of a 2017 Lannan Literary Fellowship, the 2017 Narrative Prize, and the 2016 Barnes & Noble Writer for Writers Award for his work in the Undocupoets Campaign. Javier lives in Tucson, AZ, where he has written his memoir and a second collection of poems.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 07.08.2024

Abhängig von der Gier der Schleuser
Javier Zamora beschreibt, wie er sich als neunjähriger Junge allein von El Salvador in die Vereinigten Staaten durchgeschlagen hat

Kriege, Konflikte und Gewaltausbrüche jeder Art, Machtgier und die Unfähigkeit oder die bewusste Weigerung Regierender, wenigstens halbwegs würdige Lebensbedingungen für ihre Landsleute zu schaffen, treiben immer wieder Menschen aus ihren Ländern in vermeintlich bessere Gefilde. Die Bilder von den Migrantenströmen zeigen schier endlose Menschenschlangen, überfüllte Boote und Flüchtlinge in Lagern, die Gefängnissen gleichen. Doch welche Beweggründe jeden Einzelnen dazu gebracht haben, aus der Heimat ins Ungewisse aufzubrechen und Gefährdungen bis zur Todesgefahr in Kauf zu nehmen, lässt sich nur erahnen.

Es fehlt nicht an Literatur über Flucht und Vertreibung aus Vergangenheit und Gegenwart. Aus diesen Titeln ragt die spannende fast fünfhundert Seiten lange Schilderung der Flucht eines neunjährigen Jungen heraus, der auf abenteuerliche Weise von El Salvador über Guatemala und Mexiko in die Vereinigten Staaten gelangt. Dabei werden nicht nur die Mechanismen deutlich, wie Schleuser mit ihren Methoden die Flucht steuern, es zeigt sich auch, in welch großem Maß Zufälle, glückliche Umstände und vor allem der Durchhaltewillen der Flüchtenden zum Gelingen beitragen.

Der aus El Salvador stammende und in den Vereinigten Staaten lebende Autor Javier Zamora hat seine eigenen im Kindesalter erlebten Fluchterfahrungen unter dem lapidaren spanischen Titel "Solito" (Allein) aufgeschrieben. Die deutsche Übersetzung von Ulrike Wasel und Klaus Timmermann trägt den Untertitel "Eine wahre Geschichte", im englischsprachigen Original ist es lediglich "Eine Erinnerung" (A Memoir). Selbst wenn manche Episoden sich nicht ganz so zugetragen haben sollten, wie sie Zamora mit therapeutischer Unterstützung aus seinem Gedächtnis hervorgeholt hat, sind doch die präzise Art der Schilderung und die unglaubliche Detailgenauigkeit verblüffend.

Die Eltern des Buben waren vor den Gräueln des Bürgerkriegs in El Salvador nach Nordamerika geflohen. Javier, der bei seinen Großeltern aufwächst, macht sich an einem Apriltag 1999 auf den Weg, um wieder mit Vater und Mutter zusammen zu sein. Sein Opa präpariert ihn für die Flucht über Guatemala und Mexiko ins gelobte Land Amerika, begleitet ihn auch eine Weile, doch dann muss der junge Flüchtling auf sich allein gestellt weiterreisen. Ihn erwarten sieben Wochen voller Ängste, Schmerzen, Hunger und Erschöpfung. Er schleppt sich durch hitzeversengte Wüstenlandschaften, wird aufgegriffen, erlebt eine schier unaufhörliche Folge von Bedrohungen, Erniedrigungen und Momenten des Scheiterns. Und trotzdem keimt immer wieder Hoffnung auf.

Zamora schildert seine Fluchterlebnisse als Neunjähriger in der Ichform, im letzten Kapitel wechselt er die Erzählperspektive und beschreibt das Wiedersehen mit seinen Eltern aus der Sicht des in den Vereinigten Staaten heimisch gewordenen Autors, der seine traumatischen Erfahrungen zunächst im Gedichtband "Unaccompanied" (Unbegleitet) verarbeitet hatte. Mit der erschreckend eindrücklichen, doch nie larmoyanten Beschreibung scheinbarer Banalitäten, der prekären Versorgung mit Lebensmitteln oder der zwanghaften Unterdrückung der Notdurft auf stundenlangen Bus- oder Bootsfahrten zeigt Zamora, wie allein schon triviale Umstände eine Flucht zur Qual werden lassen.

Der kleine Javier wird von Schleuser zu Schleuser weitergereicht, es sind zumeist namenlose "Kojoten" oder "Polleros", die ihren Job freilich nicht um Gotteslohn verrichten, sondern ordentlich Geld für ihre Dienste eintreiben. Immerhin bildet sich auf der Flucht, der sich immer neue Fremde hinzugesellen, so etwas wie eine Familie um Javier. Er gibt sich (was ihm von seinem Großvater eingebläut wurde) als Mexikaner aus, nimmt eine falsche Identität an, bemüht sich, nach der Durchquerung Guatemalas mit mexikanischem Akzent zu sprechen, um nicht als Salvadorianer erkannt und abgeschoben zu werden.

Seine Fluchtgeschichte erzählt Zamora streng chronologisch, Wegmarken sind Datums- und Ortsangaben. Er versteht es, den Spannungsbogen immer wieder neu anzuziehen. Für Leser der deutschen Übersetzung, die nicht wenigstens Grundkenntnisse des Spanischen haben, ist die Lektüre bisweilen mühsam, weil unzählige spanische Wörter und Wendungen unübersetzt bleiben. Sie werden zwar in einem mehr als sechzehn Seiten umfassenden Glossar erläutert, aber es ist einfach lästig, dort ständig nachschlagen zu müssen. Dem Lesefluss wäre es dienlicher und es wäre kein Verlust an Authentizität gewesen, wenn auch diese spanischen Einsprengsel verdeutscht worden wären.

Die gewaltige Fluchterzählung Zamoras regt zu vielerlei Gedankenspielen an, etwa zu der heiklen Frage, wie verwerflich die Umtriebe der Schleuser sind. So brutal und kaltblütig sie ihrem Menschenhandelsgeschäft nachgehen - ohne sie wäre der neunjährige Javier kaum durchgekommen. Vor allem aber wird deutlich, dass es sich bei den Flüchtlingsströmen vor den Toren der Vereinigten Staaten keineswegs um eine "Invasion von Verbrechern" handelt, die aus Gefängnissen und "Irrenhäusern" kommen, wie der Migrantenhasser Trump behauptet, der sich gar zu der Behauptung verstiegen hat, diese wären "Tiere". Es sind ganz schlicht Menschen, die der Gewalt und unwürdigen Lebensumständen in ihrer Heimat entfliehen und sich andernorts eine friedvolle, gedeihliche Existenz aufbauen wollen. Aus dem armseligen Flüchtlingsjungen Javier ist ein gefragter Autor in den Vereinigten Staaten geworden. JOSEF OEHRLEIN

Javier Zamora: "Solito". Eine wahre Geschichte.

Aus dem Englischen von Ulrike Wasel und Klaus Timmermann. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2024. 496 S., geb., 26,- Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt am Main.
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