Gustav Freytags Roman "Soll und Haben" ist ein Meisterwerk der deutschen Literatur des 19. Jahrhunderts, das sich tiefgreifend mit den sozialen, wirtschaftlichen und moralischen Fragestellungen seiner Zeit auseinandersetzt. In der Erzählung, die als Bildungsroman angelegt ist, wird das Leben des Protagonisten, des jungen Kaufmanns Felix Benda, geschildert, der zwischen den Traditionen seines bürgerlichen Hintergrunds und den neuen, liberalkapitalistischen Strömungen seiner Zeit hin- und hergerissen ist. Der sprachliche Stil Freytags ist sowohl anschaulich als auch analytisch, was den Leser dazu einlädt, sich intensiver mit den komplexen Charakteren und ihren Konflikten zu beschäftigen. Der historische Kontext des Buches, das zur Zeit der Deutschen Einigung spielt, verstärkt die Relevanz seiner Themen wie Identität und ökonomische Veränderung. Gustav Freytag, ein aus dem heutigen Polen stammender Schriftsteller und Literaturwissenschaftler, war nicht nur ein Vertreter der liberalen Ideen seiner Zeit, sondern auch ein prägender Intellektueller im Deutschen Kaiserreich. Seine Erfahrungen als Prokurist und sein Interesse an politischen und gesellschaftlichen Strömungen, insbesondere der Wirtschaftsethik, beeinflussten maßgeblich seine literarischen Werke. Freytags Leben und Engagement für die deutschen Nationalideen spiegeln sich in "Soll und Haben" wider, wo er die Balance zwischen moralischer Integrität und dem Streben nach materiellem Wohlstand untersucht. Dieses Buch eignet sich hervorragend für Leserinnen und Leser, die sich für die Entwicklung der bürgerlichen Gesellschaft und die Herausforderungen, denen sich Individuen im aufkommenden Kapitalismus gegenübersehen, interessieren. "Soll und Haben" lädt dazu ein, über die ethischen Dimensionen des wirtschaftlichen Handelns nachzudenken und liefert gleichzeitig einen spannenden Zugang zu einer bedeutenden Epoche der deutschen Geschichte.
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