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Somatoforme Störungen sind neben Klagen über körperliche Beschwerden durch eine auffällige Störung im Bereich zwischenmenschlicher Beziehungen charakterisiert. Interpersonelle Probleme einschließlich derjenigen, die sich infolge eines spezifischen Krankheitsverhaltens in der Arzt-Patient-Beziehung entfalten, gehören zu den zentralen behandlungsbedürftigen Aspekten dieser Krankheitsgruppe. Aufgrund der frühen Entstehung und Chronizität dieses maladaptiven Bewältigungs- und Interaktionsverhaltens plädieren heute einige Autoren dafür, somatoforme Störungen als Persönlichkeits- bzw.…mehr

Produktbeschreibung
Somatoforme Störungen sind neben Klagen über körperliche Beschwerden durch eine auffällige Störung im Bereich zwischenmenschlicher Beziehungen charakterisiert. Interpersonelle Probleme einschließlich derjenigen, die sich infolge eines spezifischen Krankheitsverhaltens in der Arzt-Patient-Beziehung entfalten, gehören zu den zentralen behandlungsbedürftigen Aspekten dieser Krankheitsgruppe. Aufgrund der frühen Entstehung und Chronizität dieses maladaptiven Bewältigungs- und Interaktionsverhaltens plädieren heute einige Autoren dafür, somatoforme Störungen als Persönlichkeits- bzw. Entwicklungsstörungen zu begreifen. Das gehäufte Auftreten von Kindheitsbelastungsfaktoren in dieser Krankheitsgruppe unterstützt diese entwicklungsorientierte Sichtweise. In der Forschungsliteratur wird deshalb auf die Notwendigkeit hingewiesen, somatoforme Störungen stärker aus dem Gesichtswinkel der Entwicklungspsychopathologie zu untersuchen. Als Hauptergebnis sich festhalten, dass Patienten mit somatoformen Störungen allgemein durch unsichere und im speziellen durch unsicher-vermeidende Bindungsrepräsentationen sowie durch eine geringe Fähigkeit zur Wahrnehmung von Emotionen charakterisiert sind. Der enge Zusammenhang zwischen vermeidenden Bindungsstrategien und Defiziten in der Affektregulation ergibt einen ersten Hinweis auf ein bindungsmusterabhängiges Cluster innerhalb der somatoformen Störungen, das mit einem spezifischen pathogenetischen Prozess der somatoformen Symptomentstehung verbunden ist. Aus den Befunden der Untersuchung lassen sich klinisch relevante Anwendungsbezüge ableiten. Diese betreffen neben einem besseren Verständnis der charakteristischen Beziehungsangebote und Verhaltensaspekte dieser Patienten vor allem Indikationsempfehlungen sowie differenzialdiagnostische und -therapeutische Überlegungen. Die entsprechenden klinischen Implikationen werden ausführlich dargestellt.