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»Ein leidenschaftliches Erinnerungsbuch über Deutschland.« Neil MacGregor
In den 1920er-Jahren war das Holzhaus am idyllischen See von Groß Glienicke das Ferienparadies für die jüdische Familie Alexander gewesen. Für Elsie Alexander, die Großmutter von Thomas Harding, blieb es trotz Verfolgung und Vertreibung durch die Nazis ein Ort für die Seele. Wie durch ein Wunder steht das Haus noch immer, über Jahrzehnte Zufluchtsort für fünf Familien, deren Schicksale das deutsche 20. Jahrhundert spiegeln. Nach Kriegsende lag es auf DDR-Gebiet. Die Mauer wurde durch den Garten gebaut, am Seeufer…mehr

Produktbeschreibung
»Ein leidenschaftliches Erinnerungsbuch über Deutschland.« Neil MacGregor

In den 1920er-Jahren war das Holzhaus am idyllischen See von Groß Glienicke das Ferienparadies für die jüdische Familie Alexander gewesen. Für Elsie Alexander, die Großmutter von Thomas Harding, blieb es trotz Verfolgung und Vertreibung durch die Nazis ein Ort für die Seele. Wie durch ein Wunder steht das Haus noch immer, über Jahrzehnte Zufluchtsort für fünf Familien, deren Schicksale das deutsche 20. Jahrhundert spiegeln. Nach Kriegsende lag es auf DDR-Gebiet. Die Mauer wurde durch den Garten gebaut, am Seeufer entlang.

Zuletzt stand es leer, verfiel und sollte abgerissen werden. Doch Thomas Harding und seine Mitstreiter vor Ort sorgten dafür, dass dies nicht geschah. Er beschloss, dem Haus seine Geschichte wiederzugeben.

Unterstützt von Karten- und Bildmaterial lässt Thomas Harding die Vergangenheit dieses besonderen Hauses lebendig werden.
Autorenporträt
Thomas Harding ist Journalist und Autor und lebt heute mit seiner Familie in Hampshire/England. Er schrieb für Zeitungen wie ¿The Guardian¿, ¿The Sunday Times¿, ¿The Independent¿ und die ¿Financial Times¿. Er ist Mitbegründer eines Fernsehsenders in Oxford und gab lange Jahre eine vielfach mit Preisen ausgezeichnete Zeitung in West Virginia heraus.  
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 11.07.2018

NEUE TASCHENBÜCHER
Zugewachsen von Geschichte–
Thomas Hardings „Sommerhaus am See“
Dieses Buch verdankt seine Existenz dem deutschen Denkmalschutzgesetz. Nach dem Tod seiner Großmutter Elsie erinnerte sich der britische Journalist Thomas Harding an ihre Erzählungen von den Sommern in einem Haus am Groß Glienicker See bei Berlin. Einmal nur, 1993, war er mit ihr nach Deutschland zu dem Haus gereist. Es war für ihn eine Reise in das Leben der Großmutter gewesen, ein Leben, das von den Pogromen Nazideutschlands beendet worden war und die Familie ins Londoner Exil gezwungen hatte. Was wohl aus diesem Seehaus geworden war? 2013 flog Harding wieder nach Berlin und suchte das Haus. „Es war kleiner, als ich es in Erinnerung hatte, nicht viel größer als ein Sportpavillon oder eine Doppelgarage, zugewachsen von Büschen, Kletterpflanzen und Bäumen.“ Bei der Kommunalverwaltung erfährt er, dass das Grundstück inzwischen der Stadt Potsdam gehört, und das Haus abgerissen werden soll. Verhindert werden könne dies, wenn es gelänge, dessen „kulturelle und historische Bedeutung“ zu beweisen. Das ließ sich der Journalist nicht zweimal sagen: Aus Archiven, Familiendokumenten und Gesprächen mit Zeitzeugen trug er die Geschichte des Hauses zusammen. Reportageartige Kapitel über die Recherche wechseln sich mit romanhaften, detailreichen Erzählungen des Lebens der verschiedenen Hausbewohner ab, darunter der Arzt Alfred Alexander, von dem sich die damalige Berliner Prominenz bevorzugt behandeln ließ, und der Komponist Will Meisel. An ihren Beispielen lässt Harding 100 Jahre deutscher Geschichte passieren. Eindrucksvoll sind die Schilderungen der Dreißigerjahre, wenn in der Nähe des Sees zuerst ein Flugplatz, dann ein Truppenübungsplatz und mehrere Panzerhallen errichtet werden. Bald marschieren SA-Verbände am Seeufer. Später verläuft quer durch den Garten die Berliner Mauer. Thomas Hardings Buch ist nicht nur die Geschichte des Sommerhauses und seiner Bewohner, es ist die deutsche Geschichte des vergangenen Jahrhunderts, erzählt aus der Perspektive des Einzelnen. NICOLAS FREUND
Thomas Harding: Sommerhaus am See. Aus dem Englischen von Daniel Bussenius. dtv, München 2018. 432 Seiten, 14, 90 Euro.
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Eindrucksvoll sind die Schilderungen der Dreißigerjahre, wenn in der Nähe des Sees zuerst ein Flugplatz, dann ein Truppenübungsplatz und mehrere Panzerhallen errichtet werden. Bald marschieren SA-Verbände am Seeufer. Später verläuft quer durch den Garten die Berliner Mauer. Nicolas Freund Süddeutsche Zeitung, 11. Juli 2018

Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension

Rezensentin Sylvia Schwab staunt Bauklötze, was Thomas Harding mit diesem Buch über das Sommerhaus seiner Familie für ein Kunstwerk glückt. Atmosphärisch ungeheuer dicht erzähle der britische Autor, wer alles in dem Holzhaus am Groß-Glienicker See im Süden Berlins Unterkunft fand: seine jüdische Großmutter, Nazis, ausgebombte Flüchtlinge, Stasi-Spitzel. Für eine kindgerecht Gestaltung sorgen Britta Teckentrups faszinierende Bilder in ausdrucksstarken Farben, versichert die Rezensentin, sowie der warmherzige, zurückhaltende Ton des Autors.

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