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Noch während am 11. September 2001 die Bilder vom verheerenden Anschlag auf das World Trade Center in New York über den Bildschirm liefen, begann Thomas Kling, einen lakonischen Klagegesang zu entwerfen, als Liveschaltung »an den wassern des hudson«: »Manhattan Mundraum Zwei«. Dieses Gedicht steht am Anfang seines 2002 erschienenen Bandes Sondagen und überwölbt so das gesamte nachfolgende, zyklisch gegliederte Geschehen. Mit seinem Spezialwerkzeug, dem aus Worten gefertigten empathischen Zoom, nähert der Dichter sich Szenen des Spanischen Bürgerkriegs, unternimmt einen Segeltörn auf den Spuren…mehr

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Produktbeschreibung
Noch während am 11. September 2001 die Bilder vom verheerenden Anschlag auf das World Trade Center in New York über den Bildschirm liefen, begann Thomas Kling, einen lakonischen Klagegesang zu entwerfen, als Liveschaltung »an den wassern des hudson«: »Manhattan Mundraum Zwei«. Dieses Gedicht steht am Anfang seines 2002 erschienenen Bandes Sondagen und überwölbt so das gesamte nachfolgende, zyklisch gegliederte Geschehen. Mit seinem Spezialwerkzeug, dem aus Worten gefertigten empathischen Zoom, nähert der Dichter sich Szenen des Spanischen Bürgerkriegs, unternimmt einen Segeltörn auf den Spuren von Beowulf, steigt nachdichtend in die griechische Antike hinab, erinnert sich, wie er als Jugendlicher eine Abrissvilla in Düsseldorf durchstöbert hat. Das Gegenstück zu »Manhattan Mundraum Zwei« aber bildet der Zyklus »Eine Hombroich-Elegie«, in der sich die Natur unmittelbar vor dem Fenster seines Arbeitszimmers in Mikrodramen von erschütternder Zartheit verwandelt.

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ondagen - Freilegung von Schichten im sprachlichen Gelände. Sondagen - »ein genau komponierter Zyklus aus kleineren Zyklen, Choreographie und Begleitmusik eines Gespensterreigens, der im flackernden Licht der Feuerstellen und Bildschirme vorüberzieht«. Heinrich Detering, FAZ
Autorenporträt
Thomas Kling, geboren 1957 in Bingen, lebte in Düsseldorf, Wien, Finnland, Köln und seit 1995 auf der ehemaligen Raketenstation/Stiftung Insel Hombroich, wo sich heute sein literarischer Nachlaß im Thomas Kling Archiv befindet. Er starb am 1. April 2005.
Rezensionen
»Wer den einzigartigen Dichter Thomas Kling entdecken will, kann das mit den Sondagen tun, die von der Altsteinzeit über den Dreißigjährigen Krieg bis zum 11. September 2001 Klings Wahrnehmung und deren dichterische Umsetzung bieten. Ein großartiges, exzeptionelles Werk.« Matthias Ehlers WDR 20200710