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Rangun im Herbst 2007: In den Straßen der birmesischen Hauptstadt macht das Militär Jagd auf Demonstranten, die gegen die Militärmachthaber aufbegehren. Marko Martin gehört zu der Handvoll westlicher Reporter, die undercover von den Unruhen berichten. Mehrmals entkommt er nur knapp der Verhaftung, wird Zeuge der allgegenwärtigen Überwachung, macht Bekanntschaft mit Dissidenten und erlebt das wachsende Unbehagen eines unterdrückten Volkes. Der Autor, in der DDR aufgewachsen und mit den Mechanismen totalitärer Regime vertraut, widmet sich in seinen Reportagen den Freiräumen, die sich selbst in…mehr

Produktbeschreibung
Rangun im Herbst 2007: In den Straßen der birmesischen Hauptstadt macht das Militär Jagd auf Demonstranten, die gegen die Militärmachthaber aufbegehren. Marko Martin gehört zu der Handvoll westlicher Reporter, die undercover von den Unruhen berichten. Mehrmals entkommt er nur knapp der Verhaftung, wird Zeuge der allgegenwärtigen Überwachung, macht Bekanntschaft mit Dissidenten und erlebt das wachsende Unbehagen eines unterdrückten Volkes. Der Autor, in der DDR aufgewachsen und mit den Mechanismen totalitärer Regime vertraut, widmet sich in seinen Reportagen den Freiräumen, die sich selbst in Diktaturen bieten. Ganz gleich, ob sich der Freiheitsdrang in hedonistischer Weise, wie bei den Vertretern der Teheraner jeunesse dorée, in aktivem Aufbegehren bei den politischen Aktivisten in Hongkong oder nur in Gesten und Blicken im kambodschanischen Angkor äußert - mit großem Einfühlungsvermögen, jedoch ohne Tremolo schildert Marko Martin 'Sonderzonen' der Rebellion und Subversion in einer Region, die zwischen Wirtschaftswachstum und Repression changiert.
Autorenporträt
Martin, MarkoJahrgang 1970, verließ als Kriegsdienstverweigerer die DDR und siedelte im Frühjahr 1989 in die Bundesrepublik über. Nach abgeschlossenem Studium der Germanistik, Politikwissenschaft und Geschichte verbrachte er mehrere Jahre in Paris und lebt heute als freier Autor in Berlin. Er schreibt regelmäßig u. a. für Die Welt und den Reiseteil der Frankfurter Allgemeine Zeitung. Als Buchveröffentlichung ist von ihm u. a. erschienen »Der Prinz von Berlin« (Roman, 2000). Bei zu Klampen veröffentlichte er »Sonderzone« (2008).
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 16.10.2008

Diskrete Formen der Repression

Seit Jahren reist der Berliner Schriftsteller Marko Martin in die Länder Südostasiens. Sein Buch "Sonderzone" versammelt literarische Reportagen, die Kambodscha und Vietnam, China samt Hongkong sowie Burma und Thailand gewidmet sind. Eine Ausnahme stellt der Eingangstext über Iran dar, der unter dem Titel "Die Teheraner Orgie" die Welt der hauptstädtischen Jeunesse dorée beschreibt. Martin, 1970 in der DDR geboren und als Kriegsdienstverweigerer im Mai 1989 in die Bundesrepublik übergesiedelt, sind weder harte Diktatur noch diskretere Formen der Repression unbekannt. Nie wird deshalb in seinen Reise-Essays das Politische verschämt ausgespart - egal, ob er von der Madonna-Musik einer Pionierveranstaltung in der ehemaligen französischen Oper in Saigon erzählt oder von der Suche nach Resten urbanen Chics an Kambodschas einstiger Côte d'Azur, und schon gar nicht, wenn er aus versteckter Perspektive die Niederschlagung der Demokratiebewegung in Burma im vergangenen Herbst schildert. Über allem aber schwebt seine ungehemmte Faszination angesichts tropischer Gegenden.

F.A.Z.

"Sonderzone. Nahaufnahmen zwischen Teheran und Saigon" von Marko Martin. Zu Klampen Verlag, Springe 2008, 156 Seiten. Gebunden, 13,60 Euro.

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