William Shakespeares "Sonette" ist ein Werk von unvergänglicher Tiefe, das die komplexen Facetten der Liebe, der Schönheit und der Zeit reflektiert. In 154 kunstvoll komponierten Sonetten spielt Shakespeare meisterhaft mit der Sprache, um emotionale Intensität und philosophische Gedanken zu vereinen. Der Einsatz von Metaphern, Wortspielen und einem charakteristischen Reimschema verleiht den Gedichten eine musikalische Qualität, die den Leser in einen zeitlosen Dialog mit den zentralen menschlichen Themen einbindet, die von der Renaissance bis heute relevant sind. William Shakespeare, als einer der herausragendsten Dramatiker und Dichter der englischen Literaturgeschichte, bringt in seinen Sonetten seine eigenen Erfahrungen und Einsichten ein. Er lebte in einer Zeit des politischen Umbruchs und kulturellen Wandels, was seine Werke stark beeinflusste. Shakespeares Leben in London, seine Theatererfahrungen und persönlichen Beziehungen prägten seine Fähigkeit, universelle menschlicheGefühle in Worte zu fassen und so die gesamte Bandbreite menschlicher Emotionen abzubilden. "Sonette" ist nicht nur für Liebhaber der Poesie unerlässlich, sondern auch für alle, die ein vertieftes Verständnis von Shakespeares literarischem Genius und den zeitlosen Themen der Menschlichkeit suchen. Diese Sammlung fordert den Leser auf, sich mit dem eigenen Leben, der Liebe und der Vergänglichkeit auseinanderzusetzen - eine Einladung zu einer emotionalen und intellektuellen Reise, die bis zum heutigen Tag nachhallt.
Die Anzahl deutscher Übersetzungen muss im Jubiläumsjahr der Erstpublikation längst die Anzahl der Sonette übersteigen, die William Shakespeare je verfasste. 154 Beispiele Shakespearescher Sonettkunst waren es, die der Verleger Thomas Thorpe in London vor vierhundert Jahren in einer Quartausgabe herausbrachte. Lange standen sie im Schatten der ungleich prominenteren Bühnenwerke. Erst mit dem Interesse der Romantiker an biographischen Lesarten stießen sie auf öffentliche Resonanz, die sich im Verlauf des neunzehnten Jahrhunderts bald mit moralischer Entrüstung und Verlegenheit verband, da viele der Sonette allzu klar homoerotische Verstrickungen des Autors auszusprechen scheinen. Den deutschen Dichtern aber waren sie da schon zum Lieblingsobjekt ihrer Obsession geworden, sich den englischen Barden durch Übersetzung gänzlich anzueignen. Auch wenn es in späteren Zeiten Shakespeares Fremdheit sein mochte, die faszinierte, die deutsche Anstrengung zur Nach- und Neu- und Umdichtung seiner Sonette ist nie abgerissen und kann als Selbstausweis eigener Sprachkunst gelten. Jetzt also macht sich der Lyriker Jan Weinert daran. Er setzt auf "Klangzauber" wie auf "Humor" und will vor allem den Effekt der endsilbenbetonten Verse wiedergeben. Doch was im Geleitwort derart klangvoll annonciert wird, wirkt doch bei der Lektüre zumeist flach und in der Wortwahl wie der Syntax unbeholfen: "Die Liebe dir bestärkts, verstehst du dies, / Du liebst doch mehr, was bald dich schon verließ." Wer das versteht, liebt seinen Shakespeare ganz bestimmt; alle anderen verlassen sich besser auf stärkere Übersetzer. (William Shakespeare: "Sonette". Nachdichtung von Jan Weinert. Zweisprachige Ausgabe. Erata Literaturverlag, Leipzig 2009. 165 S., br., 16,95 [Euro]; geb., 26,95 [Euro].) todö
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Burkhard Müller bespricht die neuen Taschenbuchausgabe von Christa Schuenkes zweisprachiger Ausgabe der Shakespeare-Sonette gemeinsam mit Franz Josef Czernins Nachdichtungen der gleichen Gedichte (Carl Hanser Verlag).
1) Czernin: "
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