„Atoms for Peace“ - unter diesem Titel fand 1955 eine Konferenz der Vereinten Nationen in Genf statt. Einberufen wurde sie auf Betreiben der USA, die vom Negativimage der Atomtechnologie aufgrund der sich ausbreitenden Furcht vor dem atomaren Wettrüsten ablenken wollte. „Dein Freund, das Atom“ lautete die populärwissenschaftliche Antwort auf die Atomskepsis. Walt Disney war von der US-Regierung beauftragt worden einen Fernsehfilm zu produzieren, der die Harmlosigkeit der Atomtechnologie zum Ausdruck bringen sollte. Denn groß waren die Erwartungen in diese neue Energiequelle. Insbesondere als Antwort auf die Ölkrisen der 1970er-Jahre setzten dann viele Staaten auf Kernenergie. Doch bald trat Ernüchterung ein: hohe Kosten und wiederkehrende Unfälle ließen die Atomträume nicht so wirklich wahr werden. Der Ende der 1970er-Jahre einsetzende Widerstand besorgter Bürger und Bürgerinnen durchkreuzte so manche Atomausbaupläne. Und heute - nach Tschernobyl und Fukushima - entpuppt sich die Atomstrategie immer mehr auch als ökonomische Sackgasse. Robert Jungk war eine wichtige Identifikationsfigur in der Friedensbewegung für eine atomwaffenfreie Welt sowie im Widerstand gegen die zivile Nutzung der Atomenergie. Ihm ist dieses Buch aus Anlass seines 100. Geburtstags gewidmet. Das einleitende Kapitel „Mein Leben für die Zukunft“ gibt Einblicke in das Wirken des Zukunftsdenkers und Anti-Atom-Aktivisten. Im Kapitel „Der Griff nach dem Atom“ werden Jungks zentrale Bücher zum Thema Atom näher vorgestellt. Es folgen Abschnitte über die Auseinandersetzungen um die Atomenergienutzung seit den 1950er Jahren („Dein Freund das Atom oder Lebensfeindliche Energie?“) sowie über die ebenfalls in den 1970er-Jahren beginnenden Initiativen für Solarenergie („Die Sonne gehört allen“). Das abschließende Kapitel „Energie für das 21. Jahrhundert“ widmet sich der aktuellen Energiesituation und gibt Ausblicke auf die Energieversorgung im kommenden Jahrhundert mit ihren Chancen und Risiken.