"Sonne und Beton" von Felix Lobrecht wurde mir in Hörbuch-Format als Rezensionsexemplar von Lübbe Audio im Rahmen der Blogger Jury zur Verfügung gestellt.
Letztendlich war dieses Format für mich genau das Richtige, denn zum Buch hätte ich wahrscheinlich eher nicht gegriffen.
Felix Lobrecht als
Comedian war mir bereits bekannt. Ich hatte bisher ein paar Mitschnitte seiner Stand-ups gesehen,…mehr"Sonne und Beton" von Felix Lobrecht wurde mir in Hörbuch-Format als Rezensionsexemplar von Lübbe Audio im Rahmen der Blogger Jury zur Verfügung gestellt.
Letztendlich war dieses Format für mich genau das Richtige, denn zum Buch hätte ich wahrscheinlich eher nicht gegriffen.
Felix Lobrecht als Comedian war mir bereits bekannt. Ich hatte bisher ein paar Mitschnitte seiner Stand-ups gesehen, finde ihn auch sehr unterhaltsam, kannte jedoch z.B. seinen Podcast überhaupt nicht und hatte dementsprechend keine großen Erwartungen an seinen Roman "Sonne und Beton".
Im ersten Moment war ich deshalb positive überrascht. Bei einem Roman, geschrieben von einem Comedian erwartet man mit Sicherheit durchweg pure Unterhaltung. Diese ist hier sicherlich auch gegeben, aber vor allem jedoch ist die Geschichte unglaublich roh und authentisch geschrieben. Der Galgenhumor, den Felix Lobrecht absolut besitzt, lockert die doch eher brutale und verstörende Realität lediglich auf und macht sie somit ein wenig verträglicher.
Die Geschichte dreht sich mehr oder minder rund um die vier Jugendlichen, Lukas, Gino, Sanchez und Julius, welche in Gropiusstadt (Berlin-Neukölln) leben. Lukas fungiert hierbei als der Ich-Erzähler, weshalb man sich mit ihm noch am ehesten identifizieren kann, da man seine Gedanken zu den Geschehnissen und Aktionen der Jungs stetig mitverfolgt. Er ist immer mitten dabei. Man merkt jedoch auch, wie zerrissen er eigentlich ist, da er sich konstant Gedanken um mögliche Konsequenzen macht und trotzdem seine Kumpels nicht im Stich lassen will.
Was einem gerade beim Hörbuch, welches von Felix Lobrecht selbst gelesen wird, auffällt, ist natürlich die derbe und sehr spezielle Ausdrucksweise der Jungs. Mit dem Berlinern komme ich, als Neu-Zugezogene Berlinerin mittlerweile zurecht, jedoch ging mir, wie vielen anderen auch, die Sprache und der übermäßige Gebrauch des Wortes "Dings" irgendwann nur noch auf die Nerven.
Hinzu kommt, dass der Plot ab CD 3 bis hin zum Ende der CD 4 für mich einfach nur noch unschlüssig war. Vor allem, da das Ende absolut abrupt und ohne jegliche Erklärungen kommt. Es steht einfach noch zu viel offen. Zu viel wurde nicht erklärt, bei vielen Aktionen fehlte mir ein bisschen mehr Tiefgang um die Thematik, auf die hier aufmerksam gemacht werden soll, verständlicher darzustellen.
FAZIT: Alles in allem also ein durchwachsendes Hör-Erlebnis. Eine sehr realistische und authentische Geschichte über das Leben Jugendlicher im Berliner Ghetto, mit abnehmender Spannung und einem mäßigen Ende.