Der große ungarische Romancier und Essayist György Konrád blickt zurück auf ein Leben, das reicher an Glücks- und Leidensgeschichten nicht hätte sein können. Mit elf Jahren nur knapp der Deportation ins Lager entgangen, nachdem Vater und Mutter bereits verschleppt worden sind, wächst das Kind heran in einer Welt im Ausnahmezustand. Dem Kriegsende folgt die glückliche Wiedervereinigung mit den Eltern, aber keine Atempause: Ungarn befindet sich im Umbruch. Hautnah erlebt György Konrád die Wirren der stalinistischen Nachkriegsdiktatur, später den Volksaufstand von 1956. Als die KP den jüdischen Intellektuellen mit einem Berufs- und Publikationsverbot belegt, entscheidet er sich trotz der Umstände für das Bleiben, das Schreiben im Untergrund.
Entstanden ist ein beeindruckendes Panorama der ungarischen Geschichte, der Geschichte Osteuropas. In knappen Sätzen skizziert György Konrád Portraits derer, denen er bei seinen ausgedehnten Budapester Milieustudien begegnet ist, Portraits auch der Menschen, die ihn auf seinem Weg geliebt und begleitet haben und die ihm nicht zuletzt "Heimat" waren und sind.
Entstanden ist ein beeindruckendes Panorama der ungarischen Geschichte, der Geschichte Osteuropas. In knappen Sätzen skizziert György Konrád Portraits derer, denen er bei seinen ausgedehnten Budapester Milieustudien begegnet ist, Portraits auch der Menschen, die ihn auf seinem Weg geliebt und begleitet haben und die ihm nicht zuletzt "Heimat" waren und sind.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Bereits 2001 hat der ungarische Schriftsteller György Konrad ein Erinnerungsbuch vorgelegt, erinnert uns Andreas Breitenstein, in dem er beschreibt, wie er mit viel "Glück" (so der Titel) der Deportation nach Auschwitz entging. Auch Konrads jüngstes Buch "Sonnenfinsternis auf dem Berg" sei ein Erinnerungsbuch, das die Nachkriegszeit in Ungarn festhält, aber ein "versöhnliches Werk", aus dem "Geist der Dankbarkeit" geschrieben. Die Jahre der Diktatur und des Publikationsverbots in Ungarn muten dem Rezensenten in Konrads Rückblick paradoxerweise als Utopie an, da sich so Gemeinschaftsgefühl und Kreativität entwickeln konnten. Breitenstein zieht allerdings in Zweifel, ob diese Art des versöhnten Erzählens vom sicheren Standpunkt des Heute den "Gefährdungen des Gestern" gerecht wird. Vermutlich nicht, deutet er an, allerdings sei Konrads Charme in seiner "Paraderolle als intelligenter Trottel" einfach unwiderstehlich.
© Perlentaucher Medien GmbH
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