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Der große ungarische Romancier und Essayist György Konrád blickt zurück auf ein Leben, das reicher an Glücks- und Leidensgeschichten nicht hätte sein können. Mit elf Jahren nur knapp der Deportation ins Lager entgangen, nachdem Vater und Mutter bereits verschleppt worden sind, wächst das Kind heran in einer Welt im Ausnahmezustand. Dem Kriegsende folgt die glückliche Wiedervereinigung mit den Eltern, aber keine Atempause: Ungarn befindet sich im Umbruch. Hautnah erlebt György Konrád die Wirren der stalinistischen Nachkriegsdiktatur, später den Volksaufstand von 1956. Als die KP den jüdischen…mehr

Produktbeschreibung
Der große ungarische Romancier und Essayist György Konrád blickt zurück auf ein Leben, das reicher an Glücks- und Leidensgeschichten nicht hätte sein können. Mit elf Jahren nur knapp der Deportation ins Lager entgangen, nachdem Vater und Mutter bereits verschleppt worden sind, wächst das Kind heran in einer Welt im Ausnahmezustand. Dem Kriegsende folgt die glückliche Wiedervereinigung mit den Eltern, aber keine Atempause: Ungarn befindet sich im Umbruch. Hautnah erlebt György Konrád die Wirren der stalinistischen Nachkriegsdiktatur, später den Volksaufstand von 1956. Als die KP den jüdischen Intellektuellen mit einem Berufs- und Publikationsverbot belegt, entscheidet er sich trotz der Umstände für das Bleiben, das Schreiben im Untergrund.

Entstanden ist ein beeindruckendes Panorama der ungarischen Geschichte, der Geschichte Osteuropas. In knappen Sätzen skizziert György Konrád Portraits derer, denen er bei seinen ausgedehnten Budapester Milieustudien begegnet ist, Portraits auch der Menschen, die ihn auf seinem Weg geliebt und begleitet haben und die ihm nicht zuletzt "Heimat" waren und sind.
Autorenporträt
György Konrád wurde am 2. April 1933 in der Nähe von Debrecen als Sohn einer jüdischen Familie in Ungarn geboren. Im Jahr 1944 entging er nur knapp seiner Verhaftung durch Nationalsozialisten und ungarische Pfeilkreuzler, die ihn ins Konzentrationslager Auschwitz deportieren wollten. Mit seinen Geschwistern floh er zu Verwandten nach Budapest und lebte dort in einer Wohnung unter dem Schutz der Helvetischen Konföderation. Konrád studierte in Budapest Literaturwissenschaft, Soziologie und Psychologie bis zum Ungarnaufstand 1956. Anschließend arbeitete er von 1959 bis 1965 als Jugendschutzinspektor für die Vormundschaftsbehörde eines Budapester Stadtbezirks. Nebenbei publizierte er erste Essays. Ab 1965 stellte ihn das Budapester Institut und Planungsbüro als Soziologen für Städtebau ein. Seit dem Erfolg des Erstlingswerkes konzentrierte er sich auf die literarische Arbeit. In seinen Essays plädierte er für ein friedliches Mitteleuropa, das die Grenzen zwischen Ost und West überwinden solle. Weil er zwischen 1978 und 1988 nicht publizieren durfte, reiste er durch Westeuropa, Amerika und Australien. Das Publikationsverbot wurde erst 1989 aufgehoben.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Bereits 2001 hat der ungarische Schriftsteller György Konrad ein Erinnerungsbuch vorgelegt, erinnert uns Andreas Breitenstein, in dem er beschreibt, wie er mit viel "Glück" (so der Titel) der Deportation nach Auschwitz entging. Auch Konrads jüngstes Buch "Sonnenfinsternis auf dem Berg" sei ein Erinnerungsbuch, das die Nachkriegszeit in Ungarn festhält, aber ein "versöhnliches Werk", aus dem "Geist der Dankbarkeit" geschrieben. Die Jahre der Diktatur und des Publikationsverbots in Ungarn muten dem Rezensenten in Konrads Rückblick paradoxerweise als Utopie an, da sich so Gemeinschaftsgefühl und Kreativität entwickeln konnten. Breitenstein zieht allerdings in Zweifel, ob diese Art des versöhnten Erzählens vom sicheren Standpunkt des Heute den "Gefährdungen des Gestern" gerecht wird. Vermutlich nicht, deutet er an, allerdings sei Konrads Charme in seiner "Paraderolle als intelligenter Trottel" einfach unwiderstehlich.

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