Der Roman „Sonntags in Trondheim“ von Anne B. Ragde erzählt in humorvoller und unterhaltsamer Weise von den skurrilen Charakteren der Familie Neshov. Es empfiehlt sich jedoch, die Vorgängerbücher gelesen zu haben, um das nötige Hintergrundwissen zu haben.
Cover: Das Cover des Buches lädt dazu
ein, den Klappentext zu lesen und es wird sogleich deutlich, dass es um einen Roman handelt. Daher…mehrDer Roman „Sonntags in Trondheim“ von Anne B. Ragde erzählt in humorvoller und unterhaltsamer Weise von den skurrilen Charakteren der Familie Neshov. Es empfiehlt sich jedoch, die Vorgängerbücher gelesen zu haben, um das nötige Hintergrundwissen zu haben.
Cover: Das Cover des Buches lädt dazu ein, den Klappentext zu lesen und es wird sogleich deutlich, dass es um einen Roman handelt. Daher würde es mich auch in einem Buchladen reizen. Was mir bis zum Ende des Buches jedoch nicht ganz schlüssig erscheint, ist das gewählte Motiv des Buches. Zudem wird nicht direkt ersichtlich, dass es sich bereits um den vierten Band der Familiengeschichte Neshov handelt.
Geschichte: Zunächst ist auf der ersten Seite des Buches ein Stammbaum eingezeichnet, der die verschiedenen Personen, die teilweise in dem Buch vorkommen, in Beziehung zueinander stellt. Schon bei dem Baum wird deutlich, dass es sich bei den Neshovs nicht um eine „normale“ Familie handelt und man wundert sich über so einige Konstellationen.
Die Geschichte handelt hauptsächlich von dem Schwulenpärchen Erlend Neshov und Krumme, die, gemeinsam mit einem lesbischen Paar, drei Kinder haben. Außerdem geht es um den Leichenbestatter Margido Neshov und seine Nichte Torunn. Auch andere Familienmitglieder, wie der Großvater, tauchen auf, interagieren alle miteinander und komplettieren die Familienverhältnisse.
Schreibstil: Der Schreibstil ist klar und flüssig. Die Familienmitglieder und ihre Gefühle werden gut beschrieben und man kann sich gut in ihre Rollen hineinversetzen. Auch die Schilderung der Landschaft und Umgebung waren überzeugend.
Gesamteindruck: Trotz Stammbaum und Vorstellung der Familie fiel es mir persönlich schwer, in Lesefluss zu kommen. Ich war immer wieder verwirrt, um welche Person es gerade geht und ob diese nun männlich oder weiblich ist. Die Idee, einen Stammbaum in das Buch zu integrieren, finde ich sehr gut, da ich diesen öfters zu Rate gezogen habe. Ansonsten hätte ich ohne Kenntnisse der Vorgängerbücher nicht gewusst in welcher Beziehung die Charaktere stehen und aus welcher Beziehung Torunn stammt. Allerdings finde ich, dass die Bücher chronologisch gelesen werden sollten, beginnend mit Band 1, denn bei einigen Textpassagen fehlte das Hintergrundwissen, um diese richtig zu deuten.
Auch das Ende des Buches finde ich ein wenig merkwürdig und es klingt nach einem „Happy End“, was versucht wurde zu erzeugen, indem Torunn die Familie wieder zusammenbringt und sich mit allen versöhnt. Ob es noch weitergehen wird, ist nicht zu sagen, die Geschichte erlaubt es aber. Zu Ende des Buches wird kaum noch von Erlend und Krumme berichtet, was ich persönlich ein wenig schade finde, da man die beiden bis zur Mitte des Buches sehr ausführlich begleitet.
Alles in allem würde ich dem Buch nur drei Sterne vergeben. Es hat sich für mich kein Spannungsbogen entwickelt und ich habe das Buch oft aus den Händen gelegt, da es mich nicht gepackt hat. Die verschiedenen Namen waren oft verwirrend. Aus diesem Grund hat es auch sehr lange gedauert, bis ich das Buch zu Ende gelesen habe. Dennoch beschreibt die Protagonistin die Familienmitglieder sehr liebevoll und auf eine humorvolle Art und Weise, wir haben es hier nicht mit einer typischen und alltäglichen Familie zu tun - sondern mit einer skurrilen.