Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 08.01.2000Das Leben - kein Traum
Mädchen zählen: Die neue Wimmelbilder-Kindergeneration ist da
Ali Mitgutsch hatte es damals gar nicht so gemeint. Er wollte in seinen Wimmelbilderbüchern nicht die Realität abbilden, sondern einfach nur gute Stimmung machen. Das aber war in den Zeiten antiautoritärer Kinderliteratur zuwenig. Als dann noch strenge Mädchenzählerinnen ein eklatantes Missverhältnis zwischen den männlichen und weiblichen Figuren feststellten, waren sein Bilderbücher fast schon auf der schwarzen Liste der nicht korrekten Kinderliteratur.
Derlei Diskussionen gehören der Vergangenheit an. Spät kommt nun mit "Sooooo viele Kinder" ein überzeugendes Gegenmodell. Es ist ein Pappbilderbuch, das jeweils auf einer Doppelseite Situationen abbildet, wie sie Kinder heute kennen: zu Hause, im Kindergarten, auf dem Spielplatz. Überall wimmeln Kinder, alles sieht hübsch bunt aus, es gibt jede Menge witziger Situationen und Spielideen. Aber auch andere, ebenso normale Dinge kann man entdecken: Kinder, die sich streiten und einander nerven; Kinder, die gegen ihren Willen abgeknutscht werden; andere, die traurig alleine dasitzen oder auf einem Fest zu viel gegessen haben. Kurze Sätze deuten einige Erlebnisse an. Es sind Alltagsdramen der Kindheit, mal flüchtig, mal schwerwiegend, die hier leichthin vorüberziehen. Man kann weiterblättern, spielen gehen oder zu Reden anfangen.
os.
Ursula Enders, Ulfert Boehme, Dorothee Wolters: "Sooooo viele Kinder". Anrich Verlag, Weinheim 1999. 14 S., Pappband, 19,80 DM. Ab 3 J.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Mädchen zählen: Die neue Wimmelbilder-Kindergeneration ist da
Ali Mitgutsch hatte es damals gar nicht so gemeint. Er wollte in seinen Wimmelbilderbüchern nicht die Realität abbilden, sondern einfach nur gute Stimmung machen. Das aber war in den Zeiten antiautoritärer Kinderliteratur zuwenig. Als dann noch strenge Mädchenzählerinnen ein eklatantes Missverhältnis zwischen den männlichen und weiblichen Figuren feststellten, waren sein Bilderbücher fast schon auf der schwarzen Liste der nicht korrekten Kinderliteratur.
Derlei Diskussionen gehören der Vergangenheit an. Spät kommt nun mit "Sooooo viele Kinder" ein überzeugendes Gegenmodell. Es ist ein Pappbilderbuch, das jeweils auf einer Doppelseite Situationen abbildet, wie sie Kinder heute kennen: zu Hause, im Kindergarten, auf dem Spielplatz. Überall wimmeln Kinder, alles sieht hübsch bunt aus, es gibt jede Menge witziger Situationen und Spielideen. Aber auch andere, ebenso normale Dinge kann man entdecken: Kinder, die sich streiten und einander nerven; Kinder, die gegen ihren Willen abgeknutscht werden; andere, die traurig alleine dasitzen oder auf einem Fest zu viel gegessen haben. Kurze Sätze deuten einige Erlebnisse an. Es sind Alltagsdramen der Kindheit, mal flüchtig, mal schwerwiegend, die hier leichthin vorüberziehen. Man kann weiterblättern, spielen gehen oder zu Reden anfangen.
os.
Ursula Enders, Ulfert Boehme, Dorothee Wolters: "Sooooo viele Kinder". Anrich Verlag, Weinheim 1999. 14 S., Pappband, 19,80 DM. Ab 3 J.
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"Ein Buch, das die Klischees von schwachen Mädchen und starken Jungs einmal nicht bedient." (Die Rheinpfalz)