Mit der Krone der Könige schließt der vierte Band die Sorcery!-Reihe ab und setzt neue Maßstäbe. Von Buch zu Buch hat der Umfang der Abenteuer kontinuierlich zugenommen. Mit 800 Abschnitten auf 450 Seiten ist der fulminante Abschluss der Reihe nun mehr als doppelt so dick wie der fast schon zaghafte
Einstieg.
Am Grundprinzip hat sich wenig geändert. Kernidee der Kampagne ist neben dem epischen…mehrMit der Krone der Könige schließt der vierte Band die Sorcery!-Reihe ab und setzt neue Maßstäbe. Von Buch zu Buch hat der Umfang der Abenteuer kontinuierlich zugenommen. Mit 800 Abschnitten auf 450 Seiten ist der fulminante Abschluss der Reihe nun mehr als doppelt so dick wie der fast schon zaghafte Einstieg.
Am Grundprinzip hat sich wenig geändert. Kernidee der Kampagne ist neben dem epischen Umfang das Zauberbuch, dass auch dem vierten Buch illustriert angefügt wurde. Im Verlauf des haben wir immer wieder die Option zwischen verschiedenen Zaubern zu wählen, die durch drei kryptische Buchstaben abgekürzt werden. Dadurch sollen wir immersiv das Zauberbuch wirklich studieren um ohne zu schummeln zu wissen, welchen Zauber wir wirken. Darüber hinaus verfügen die Zauber über teils absurde Bedingungen die wir besser im Kopf behalten, da uns die Zauber sonst zwar Ausdauer kosten aber effektlos verpuffen. Wir sollten also sicher gehend das wir wissen bei welchem Zauber wir Kieselsteine bei uns tragen müssen oder eine Grüne Perücke anziehen sollten.
Die Sorcery! Reihe verlangt uns nicht nur beim Zaubern einiges ab. Tatsächlich erinnert sich die Reihe an unsere Entscheidungen oder möchte vielmehr, dass wir uns erinnern. Haben wir in einem vorherigen Band eine bestimmte Person getroffen und ihr Rätsel gelöst? Wenn ja, sollten wir uns besser Notizen gemacht haben und die richtige Antwort erneut parat haben. Durch solche Aspekte war Sorcery! von Anfang an knackig schwer ausgelegt. Es ist gewissermaßen die anspruchsvolle Variante der selber schon recht haarigen Fighting Fantasy Bücher. Während solche Erinnerungsabfragen, teils anspruchsvolle Rätsel und dezente Hinweise faire Herausforderungen darstellen, ist Sorcery! darüber hinaus äußerst wählerisch. Häufig stehen wir vor Entscheidungen die wir letztlich nur zufällig entscheiden können. Oft gibt es keine Hinweise, welche von drei Türen oder mehreren Gängen die richtige ist, eine falsche Entscheidung kann aber schon einmal unser Ende bedeuten. Ähnliches gilt auch für Zauber. Nicht nur muss der richtige Zauber erst einmal erfolgreich identifiziert werden, was der genau bewirkt kann darüber hinaus durchaus kontra intuitiv sein. Selten ist mehr als einer der fünf Zauber erfolgsversprechend – wenn überhaupt! Als ob das noch nicht genug wäre, macht sich Sorcery! stellenweise zudem einen Spaß daraus unsere Erwartungen zu enttäuschen. Haben wir Hinweise auf einen freundlichen Verbündeten, kann sich der trotz allem als Gegner erweisen. Helfen wir Fremden kann das in Tod oder Gefangenschaft enden und manchmal landen wir schon mehrere Abschnitte vor unserem Ableben in einem ausweglosen Dilemma. Das ist charakteristisch für die Reihe, wurde im vierten Band aber noch einmal merklich angezogen. Kurzum: Wer am Ende die Krone der Könige in der Hand hat, der oder die hat sie sich auch redlich verdient.
Das ist zweifelsohne eine Geschmacksfrage. Sowohl der Oldschool-Stil als auch der hohe Frustfaktor sind eher eine bewusste Entscheidung als ein Mangel. Auf ihre Weise entfaltet die Sorcery! Welt durchaus ihren Charme, genauso wie man den Kampf durch das Labyrinth von Mampang als Herausforderung betrachten kann (und sollte). Wer solch einen Stil oder eine Herausforderung sucht, oder wer sich für die Geschichte von Spielbüchern interessiert, kommt um Sorcery! und natürlich auch dessen Abschlussband nicht herum. Äußerst schön ist dabei der – im Gegensatz zu den Wegen der Festung – äußerst faire Preis. Das reichhaltig illustrierte und optisch hübsche Buch ist trotz des immensen Umfangs bei unschlagbaren 12,95€ geblieben. Insofern gibt es für Fans der Reihe keinen Grund nicht auch beim letzten Band zuzuschlagen und endlich das langersehnte Objekt der Begierde in die Hand zu nehmen. Die Krone der Könige wartet schließlich!