Im öffentlichen Diskurs über Sorge steht meist deren wohlfahrtsstaatliche Organisation im Fokus, weniger hingegen ihre Bildungs- und Erziehungsdimension. Vor diesem Hintergrund diagnostiziert der vorliegende Band eine Unterbestimmtheit des Sorgebegriffs auch in der Erziehungswissenschaft und der Pädagogik.Der Band trägt dazu bei, diese Forschungslücke zu schließen. Die Beiträge untersuchen Sorge als einen grundlegenden Bestandteil pädagogischer Beziehungen, die meist geschlechtsspezifischen Zuschreibungen folgen. Der klassische Fürsorgebegriff wird dabei erweitert: Zum einen erfolgt eine Auseinandersetzung mit verschiedenen theoretischen Sorgediskursen. Zum anderen orientieren sich die Texte gegenüber einem dyadischen Verständnis von care giver und care receiver an einem triadischen Verständnis, das auch diejenigen Gegenstände der Sorge hervorhebt, die das pädagogische Verhältnis konstituieren: das Kind, das Lernen, die Sache.