"Die Welt gehört dem, der sie genießt!" (Giacomo Leopardi)
Mehr als 30 Jahre Nomadenleben rund um den Globus mit der gesamten Familie hinterlässt Spuren und hat auch den Gaumen durch die Vielfältigkeit der unterschiedlich gewürzten Speisen geprägt. Deshalb zaubern wir uns immer wieder neben dem
üblichen Menüplan auch internationale Gerichte auf den Teller, um in den Genuss der asiatischen,…mehr"Die Welt gehört dem, der sie genießt!" (Giacomo Leopardi)
Mehr als 30 Jahre Nomadenleben rund um den Globus mit der gesamten Familie hinterlässt Spuren und hat auch den Gaumen durch die Vielfältigkeit der unterschiedlich gewürzten Speisen geprägt. Deshalb zaubern wir uns immer wieder neben dem üblichen Menüplan auch internationale Gerichte auf den Teller, um in den Genuss der asiatischen, orientalischen, afrikanischen oder südamerikanischen Küche zu kommen, den Gaumen damit zu kitzeln und uns ein wenig wie in 1000 und einer Nacht zu fühlen.
Nadia Zerouali hat mit „Souq“ ein herrliches Kochbuch vorgelegt, das sich vor allem der orientalisch-arabischen Küche widmet. Schon der farbenprächtige Einband weckt Erinnerungen an die libanesischen und arabischen Bazare (Souqs) und lässt auf ein buntes Potpourri von fremdländischen gewürzschwangeren Speisen hoffen. Schon beim Durchblättern sollte man sich einen heißen Minztee gönnen, um zur Einstimmung die richtige Atmosphäre zu schaffen. Die Auflistung der verschiedenen Gewürzmischungen wie Advieh, Dukkah, Zahtar, Tabil oder Baharat sowie die unterschiedlichsten Zutaten klingen nicht nur exotisch, sondern geben den Gerichten auch den nötigen authentischen Pfiff, wenn sie zur Anwendung kommen. Im Orient sowie in den afrikanischen und arabischen Staaten ist es üblich, dass viele kleine Gerichte, sogenannte Mezze, das gemeinsame Mahl einläuten. Diese findet man in diesem Buch in ausreichenden Varianten von kalt bis warm, von vegetarisch, vegan bis hin zum Fleisch. Hier gibt es nicht nur Rezepte für Hummus oder Fattoush-Salat, auch diverse Taboule, Moutabal (Auberginenmus), selbstfabrizierte Labaneh-Bällchen. Aber auch jede Menge Grillspezialitäten sind in diesem wunderbar bebilderten Kochbuch zu finden. Da finden sich neben Rezepten für den Lammrücken mit Zitronen-Koriander-Mariande oder der Dorade in Weinblättern auch das Kürbis-Kibbeh oder die gewürzte Ziegenkeule nebst den dazugehörigen Dips wieder und laden zum Nachmachen ein. Den Abschluss bilden die Süßspeisen, die schon mit ihren exotischen Namen verführen: Osmalieh, Mahleb-Pudding oder Pistazien-Gries-Torte – man sollte sie unbedingt probieren!
Besonders an diesem Buch sind auch die Anleitungen für diverse Limonaden und Getränke, die erst einmal sehr abenteuerlich erscheinen, jedoch mit den aufgetischten Gerichten durchaus gut korrespondieren. Die Zitronen-Oregano-Limonade ist erfrischend, während ein Sauerkirschsaft mit Rosenwasser für manche eher gewöhnungsbedürftig ist. Aber auch Raki, Absinth oder Arak werden im Orient oft gereicht.
Insgesamt ist „Souq“ nicht nur ein sehr gelungenes, ansprechendes Kochbuch, sondern auch eine Reise durch die Küchen des Orients. Wer experimentierfreudig ist und sich gern auf Neues einlässt, sollte es einfach mal ausprobieren und sich begeistern lassen.