Aktuell und auf absehbare Zeit stellt die ökologische Frage eine wesentliche Dimension in nahezu allen gesellschaftlichen Bereichen und Konflikten dar. Doch die Kluft zwischen dem Handlungsdruck und den zögerlichen realen Veränderungen ist frappierend. Und dort, wo ökologische Verwerfungen auf ungleiche soziale Verhältnisse treffen, entstehen sozial-ökologische Transformationskonflikte. Für die gesellschaftliche Linke birgt das zahlreiche Herausforderungen.Häufig wird etwa das Jobs vs. Environment-Dilemma angeführt, wonach sich Klima- sowie Umweltschutz und Beschäftigungsinteressen widersprechen. Dieses Dilemma wird durch rechte Kräfte verstärkt, die sich sozial-demagogisch als Verteidiger von Arbeiter_inneninteressen in ressourcen- und emissionsintensiven Branchen wie der Autoindustrie ausgeben. Auch die globale Dimension sozial-ökologischer Ungleichheiten und die Perspektive globaler Solidarität ist umkämpft: Die imperiale Lebensweise großer Bevölkerungsteile in Ländern wie Deutschland kann nur durch Externalisierungen von sozialen und ökologischen Kosten in den Globalen Süden aufrechterhalten werden. Dadurch geraten die Interessen der Subalternen in verschiedenen Weltteilen in Widerspruch zueinander.Die PROKLA 210 untersucht diese sozial-ökologischen Transformationskonflikte und fragt nach überzeugenden Strategien und Konzepten für ein radikaleres Umsteuern, das über eine ökologische Modernisierung hinausgeht. Wodurch sind sozial-ökologische Transformationskonflikte hierzulande und international gekennzeichnet? Wie übersetzen sich ökologische Krisenerscheinungen in soziale Konflikte und umgekehrt? Wie können angesichts der Dramatik der Situation linke Strategien aussehen?