Gravierende Fälle von Vernachlässigung und Misshandlung und letztlich auch der Tötung von Kindern haben seit 2005 deutschlandweit für Aufsehen gesorgt und mit den öffentlich gewordenen Einzelschicksalen eine Debatte über den verantwortungsvollen Umgang mit Kindern und Jugendlichen unter den gegenwärtigen gesellschaftlichen Bedingungen ausgelöst. Skandalisierungen und Dramatisierungen von Gefährdungsfällen zeigen, dass der Schutz für Kinder und Jugendliche zu einer gesellschaftlichen Zielformel avanciert. Die Orientierung am Schutzbedürfnis der Kinder wird von der Vorstellung geleitet, unmittelbare Gefahren für Kinder zu beseitigen. Die gesellschaftliche Relevanz von Kindern forciert aber auch die Forderung nach kooperativen Problemlösungsstrategien. Für die Soziale Arbeit stellt diese Entwicklung insofern eine Herausforderung dar, als mit der Kooperation zwischen Professionen und Fachdisziplinen der eigene Stellenwert als Profession auf dem Prüfstand steht. Zusammenarbeit zwischen Professionen gibt immer auch einen Aufschluss über fachliche Ansprüche und ihre Verwirklichung, also über Professionalität und ihre praktische Umsetzung.